Kämpfen für Frieden: Armdrücken als Hoffnung für Kriegsflüchtlinge

Kämpfen für Frieden: Armdrücken als Hoffnung für Kriegsflüchtlinge
In der Welt des Armdrückens ist einiges los, und das nicht nur in den heimischen Trainingsräumen. Igor Mazurenko, ein ehemaliger Weltmeister und in der Ukraine eine wahre Legende, steht im Mittelpunkt dieser faszinierenden Sportart. Bekanntermaßen gilt Armdrücken dort als Volkssport und wird mit großer Leidenschaft betrieben. Während Igor kräftig trainiert, scheint seine Stärke nicht nur in den Muskeln zu liegen, sondern auch in seinem Elan, nach den harten Zeiten des Krieges Ablenkung zu finden. Wie wn.de berichtet, traf der Autor Igor in einer alten Schule, wo dieser einen Trainingsraum einrichten wollte, und beschreibt ihn als „Champ“. Man kann sagen, dass der Umgang zwischen den beiden von gegenseitigem Respekt lebt, wobei Igor den Autor humorvoll als „Worldchampion of all fotografers“ tituliert.
Doch nicht nur Igor zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Im Expo-Center in Kuala Lumpur hat Roland Kamtschiev, aktueller Weltmeister im Armdrücken mit rechts und Vizeweltmeister mit links, eine beeindruckende Leistung abgeliefert. Er gewann gleich zwei WM-Titel in der Gewichtsklasse bis 105 Kilogramm. Weser-Kurier berichtet, dass Kamtschiev seine Gegner mit beeindruckender Schnelligkeit bezwang, und im Finale gegen den polnischen Titelverteidiger Mariusz Grochowski zeigte er auch mit dem linken Arm, was in ihm steckt. Nach einem nervenaufreibenden Duell mit Verlängerung konnte er sich schließlich auch hier den Titel sichern.
Von der Ukraine in die Welt des Sportes
Die Leidenschaft für Armdrücken hat auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erreicht. Oleg Aborniev, ein talentierter Sportler, der aufgrund einer Zerebralparese auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Erfolge erzielt. Aborniev, der seit 2011 im Para-Armwrestling aktiv ist, holte 2023 gleich zweimal Gold bei der Europameisterschaft und zweimal Silber bei der Weltmeisterschaft in Kasachstan, wie 20min.ch berichtet. Er vertritt nun die Schweiz im internationalen Armwrestling, nachdem ihm dank seines S-Status die Teilnahme gewährt wurde.
Seine Reise war jedoch nicht einfach. Oleg und seine Mutter flohen aufgrund des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 in die Schweiz. In dieser neuen Heimat findet er nicht nur sportlichen Rückhalt, sondern auch Unterstützung von seinem Verein Cobra in Münchenbuchsee, der ihm half, einen Sitztisch für das Training zu beschaffen. Trotz der Herausforderungen des Lebens als Fl Flüchtling bleibt Oleg hochmotiviert und setzt sich aktiv für die Eingliederung neuer Wettkampfkategorien im Armwrestling-Weltverband für Menschen mit Zerebralparese ein.
Ein starkes Netzwerk
Ob in der Ukraine, in Deutschland oder in der Schweiz – in der Welt des Armdrückens scheint sich eine Gemeinschaft zu bilden, die nicht nur sportliche Höchstleistungen feiert, sondern auch den persönlichen Kampf gegen Widrigkeiten. Mit Igor, Roland und Oleg sind es nur einige Gesichter, die zeigen, wie stark der menschliche Wille ist, neue Wege zu bestreiten und alte Träume zurückzuerobern. Auch wenn der Krieg in der Heimat bleibt, hilft der Sport vielen, die Gedanken für einen Moment zu befreien und ein Stück Normalität zurückzugewinnen. So bleibt Armdrücken nicht nur ein Wettkampf, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung und der Gemeinschaft.