Steuerbetrug bei Influencern: NRW ermittelt gegen 200 Fälle!

Nordrhein-Westfalen ermittelt gegen 200 Influencer wegen Steuerbetrugs. Ein neues Team verfolgt komplexe Finanzströme in sozialen Medien.

Nordrhein-Westfalen ermittelt gegen 200 Influencer wegen Steuerbetrugs. Ein neues Team verfolgt komplexe Finanzströme in sozialen Medien.
Nordrhein-Westfalen ermittelt gegen 200 Influencer wegen Steuerbetrugs. Ein neues Team verfolgt komplexe Finanzströme in sozialen Medien.

Steuerbetrug bei Influencern: NRW ermittelt gegen 200 Fälle!

In Nordrhein-Westfalen regt sich derzeit ein Sturm gegen Steuerhinterziehung, der selbst die schillerndsten Influencer auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Das neu gegründete „Influencer-Team“ des Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) hat es sich zur Aufgabe gemacht, gezielt gegen die Tricks und Tücken professioneller Influencer vorzugehen, die am Fiskus vorbei einen immensen Betrag von geschätzten 300 Millionen Euro vereinnahmt haben sollen. Während die Social-Media-Stars in der digitalen Welt strahlen, bleibt die Frage: Was geschieht hinter den Kulissen?

Die Ermittlungen, die derzeit in 200 Fällen laufen, sind alles andere als einfach. Viele Influencer haben keinen festen Wohnsitz und ziehen es vor, sich an Briefkastenadressen im Ausland, etwa in Dubai, anzumelden, um ihre steuerlichen Pflichten zu umgehen. „Die Beweisführung ist besonders schwierig, wenn Werbeanzeigen nur temporär sichtbar sind, wie in sogenannten Stories“, erklärt Stephanie Thien, die Leiterin des LBF NRW, in einem Bericht von Süddeutsche.de. Sie fügt hinzu, dass das Team vor allem die Großen und nicht die kleinen Influencer ins Visier nimmt, die ohnehin oft nur ein Taschengeld verdienen.

Lockruf der sozialen Medien

Warum sind Influencer so beliebt bei Marken? Ganz einfach: Sie ersetzen mittlerweile traditionelle Werbeträger im Fernsehen und zeigen ihren Alltag, Hobbys und Produkte oft auf authentische Weise. Ob Lippenstifte, Reiseangebote oder Luxusautos – die Palette an möglichen Werbeprodukten ist schier endlos. Nicht selten kommen bei einem einzelnen Post Beträge in sechs- oder sogar siebenstelliger Höhe zusammen. Laut Tagesschau.de verdienen einige Influencer monatlich mehrere Zehntausend Euro und haben dennoch keinerlei Steuernummer. Dies weckt das Misstrauen der Behörden und zieht die Aufmerksamkeit der Steuerfahndung auf sich.

Das LBF NRW, welches seit Januar 2025 besteht und aus etwa 1.200 Expertinnen und Experten in den Bereichen Geldwäsche, Cybercrime und Steuerbetrug besteht, verfolgt die Spuren dieser Einnahmen sehr genau. Ein Paket von rund 6.000 Datensätzen, die aus verschiedenen Social-Media-Plattformen stammen, wird nun analysiert, um die finanziellen Verbindungen der Influencer aufzudecken und die Hintermänner zu ermitteln.

Ein weitreichendes Phänomen

Die Problematik ist nicht nur auf Nordrhein-Westfalen beschränkt. Auch andere Bundesländer sind betroffen, da Influencer ihre Einnahmequellen überregional maximieren und dabei oft steuerliche Verpflichtungen missachten. Der Fokus des LBF NRW liegt primär auf den professionellen Akteuren, die mit krimineller Energie ihre Steuerlast vermeiden wollen. “Wir handeln nicht gegen die kleinen Fische”, betont Thien. „Wir haben es hier mit ernsthaften Fällen von bewusster Steuerhinterziehung zu tun.”

Die Tücken des Influencer-Daseins zeigen sich also nicht nur im ständigen Kampf um Follower und Likes, sondern auch in der Gefahr, ins Visier der Finanzbehörden zu geraten. Die neuen Ermittlungsmethoden der NRW-Behörden könnten in naher Zukunft dazu führen, dass die illustre Welt der Influencer ein Stück weit entzaubert wird – und dies möglicherweise schon bald für einige von ihnen schmerzhaft enden könnte.