Chinas Wirtschaft wächst trotz Handelsstreit – aber bleibt das so?

Chinas Wirtschaft wächst trotz Handelsstreit um 5,2 % im Q2 2025. Prognosen zeigen Herausforderungen und neue Marktchancen.

Chinas Wirtschaft wächst trotz Handelsstreit um 5,2 % im Q2 2025. Prognosen zeigen Herausforderungen und neue Marktchancen.
Chinas Wirtschaft wächst trotz Handelsstreit um 5,2 % im Q2 2025. Prognosen zeigen Herausforderungen und neue Marktchancen.

Chinas Wirtschaft wächst trotz Handelsstreit – aber bleibt das so?

In einer Zeit, die von Handelskonflikten geprägt ist, zeigt sich die chinesische Wirtschaft beeindruckend robust. Im zweiten Quartal 2025 wuchs die Wirtschaft um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was knapp unter dem Zuwachs von 5,4 Prozent im ersten Quartal liegt. Damit summiert sich das Wachstum im ersten Halbjahr auf 5,3 Prozent. Diese Zahlen hat das Statistikamt in Peking veröffentlicht, und Antenne Unna berichtet, dass die chinesische Regierung ein Wachstumsziel von rund fünf Prozent für das Gesamtjahr vorgegeben hat.

Ökonomen begrüßen das Ergebnis als Zeichen der Widerstandskraft der chinesischen Wirtschaft, trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den USA. So sahen Analysten auch, dass viele Händler Exporte vorgezogen haben, was das Wachstum zusätzlich beschleunigt hat. Ein stärkerer Konsum, unterstützt durch staatliche Anreize, hat ebenfalls seine Rolle gespielt. Doch wie der Spiegel erwähnt, gibt es auch kritische Stimmen: Pekinger Ökonom Alex Hongcai Xu warnt, dass die positive Entwicklung möglicherweise nicht von Dauer ist.

Herausforderungen und strukturelle Probleme

Es bleibt abzuwarten, wie stabil diese wirtschaftliche Entwicklung ist. Strukturelle Probleme, insbesondere die Immobilienkrise sowie Deflationsrisiken, sind nach wie vor ungelöst. Sheng Laiyun, Vize-Direktor des Statistikamts, hebt hervor, dass externe Unsicherheiten und Druck im Inland bestehen, sieht aber dennoch eine allgemeine Stabilität der Wirtschaft. Die chinesische Regierung hat zudem vor anhaltenden Preiskämpfen in Schlüsselbranchen, wie den E-Autos und der Solartechnik, gewarnt. Xi Jinping forderte, den «ungeordneten» Wettbewerb einzudämmen.

Die übermäßigen Subventionen und politischen Zielvorgaben führen, wie die Ökonomin Dan Wang erklärt, zu einer Überproduktion in vielen Sektoren. Diese Thematiken sind auch für deutsche Unternehmen, die in China aktiv sind, von Bedeutung. Sie nehmen das moderate Wachstum der chinesischen Wirtschaft positiv wahr, benötigen aber mehr Sicherheit für ihre Lieferketten sowie weniger Handelsbarrieren.

Globale Handelsdynamik

Bei all den positiven und negativen Entwicklungen ist der schwache Konsum als Kernproblem für deutsche Unternehmen anzusehen. Dies könnte auch Auswirkungen auf die künftige Handelsdynamik haben. Chinesische Firmen haben in vielen Branchen mittlerweile einen höheren Anteil an den weltweiten Exporten als deutsche Unternehmen – 16 % gegenüber 8 %. Das Prognos-Institut erwartet, dass die Konkurrenz zwischen Deutschland und China um die Weltmarktanteile weiter verschärft wird, insbesondere wenn China verstärkt versucht, seine Produkte in anderen Auslandsmärkten zu verkaufen.

Inmitten des Handelskriegs mit den USA hat die Situation einen besonderen Nachgeschmack. Wie es die Süddeutsche Zeitung beschreibt, gibt es nicht nur wirtschaftliche Anreize, sondern auch Emotionen auf beiden Seiten. Die Zölle haben die chinesischen Exporte stark beeinträchtigt, Fabriken schließen, und immer mehr Arbeitsplätze gehen verloren. Einige leiden sogar darunter, dass sie lieber pleitegehen, als sich den USA zu beugen.

Auf der anderen Seite plant Donald Trump, wie von der Süddeutschen Zeitung berichtet, eine Zollausnahme für bestimmte chinesische Exportprodukte. Dies könnte vor allem US-Unternehmen wie Apple und Nvidia zugutekommen.

Die Dynamik der chinesischen Wirtschaft bleibt weiterhin ein spannendes Thema, das nicht nur für die Akteure vor Ort, sondern auch für internationale Märkte von enormer Bedeutung ist. Bleibt zu hoffen, dass China die Herausforderungen erfolgreich bewältigen kann.