Husum schlägt Alarm: Eschenfällungen wegen tödlichem Pilz!
Schleswig-Holstein kämpft gegen das Eschentriebsterben: Fällungen in Husum zur Sicherheit und Erhalt der Biodiversität.

Husum schlägt Alarm: Eschenfällungen wegen tödlichem Pilz!
In Husum wird derzeit ein rigoroser Kampf gegen das Eschentriebsterben geführt. Dies ist notwendig, da kranke Eschen gefällt werden müssen, um Gefahren für Passanten, insbesondere für Schüler, zu vermeiden. Martin Boecker, Leiter des Bauhofs, beschreibt die ernsthafte Lage: “Krank gewordene Bäume können wie aus dem Nichts jeden Moment auf den Radwanderweg fallen.” Vor nur drei Wochen fiel eine Esche ohne sichtbare Anzeichen in einen Privatgarten, was die Dringlichkeit der Situation verdeutlicht. Diese Krankheit, die durch den invasiven Pilz Hymenoscyphus fraxineus ausgelöst wird, hat bereits hohe Wellen geschlagen.
Der Pilz, der ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum nach Europa eingeschleppt wurde, verstopft die Nährstoffbahnen der Eschen und führt zu einem schleichenden Absterben der Bäume. In Deutschland ist der Bestand der Eschen zwischen 2012 und 2022 um rund 20 Prozent zurückgegangen. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass Eschen in Schleswig-Holstein nur etwa drei Prozent des gesamten Baumbestands ausmachen. Diese Bäume spielen jedoch eine zentrale Rolle in der Biodiversität und werden auch in der Möbelindustrie geschätzt.
Resistenz und Fällungen
Im aktuellen Jahr stehen in Husum noch 20 Eschen zur Fällung an. Dieser Schritt ist unumgänglich, um weitere Risiken zu minimieren. Interessanterweise zeigen vier Prozent der Eschen Resistenzeigenschaften gegen den tödlichen Pilz. Forscher betonen, dass sowohl die genetische Ausstattung als auch das Mykobiom der Bäume potenziell zur Resistenz gegen Hymenoscyphus fraxineus beitragen könnten. Dies eröffnet Möglichkeiten für die künftige Aufforstung und das Management der Eschenbestände.
Eine umfassende Analyse des Eschensterbens in Deutschland und darüber hinaus könnte laut verschiedenen Studien Aufschluss über die präventiven Maßnahmen geben. So wird in einer Untersuchung dazu angeregt, dass ein verstärkter Fokus auf phänotypische Interaktionen zwischen Baumarten und invasiven Waldpathogenen notwendig ist, um zukünftigen Herausforderungen besser begegnen zu können Nature berichtet.
Wichtige Erkenntnisse für die Zukunft
Enthüllungen aus verschiedenen Studien zeigen außerdem, dass invasive Arten allgemein ein immer größer werdendes Problem für die heimische Flora darstellen, und es sind zusätzliche Ressourcen nötig, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Laut der Forschung könnte die genetische Variation in der Resistenz gegen den Pilz eine langfristige Lösung darstellen. Dies könnte dazu beitragen, den Rückgang der Eschenpopulationen zu verlangsamen und die Bestände in den Wäldern zu stabilisieren.
Ein kooperatives Vorgehen ist gefragt, um die gefährdeten Eschen nicht nur zu schützen, sondern auch um die Biodiversität zu sichern, die durch invasive Pilze und andere Schädlinge bedroht ist. Der Schutz unserer Wälder und der strategische Umgang mit diesen Herausforderungen bleibt also ein wichtiger Teil der Forstwirtschaft.
Die Fällungen in Husum sind ein Mahnmal, dass es auch in der Natur Herausforderungen gibt, für die wir gemeinsam ein gutes Händchen haben müssen. Nur so können wir auch in Zukunft auf gesunde und starke Wälder setzen.