Unna stoppt Radspur: Enttäuschung beim ADFC und den Grünen!

Unna stoppt geplante Radspur auf dem Ring, enttäuscht ADFC und Grüne. Mobilitätskonzept in Gefahr, Kommunalwahl fordert Klarheit.

Unna stoppt geplante Radspur auf dem Ring, enttäuscht ADFC und Grüne. Mobilitätskonzept in Gefahr, Kommunalwahl fordert Klarheit.
Unna stoppt geplante Radspur auf dem Ring, enttäuscht ADFC und Grüne. Mobilitätskonzept in Gefahr, Kommunalwahl fordert Klarheit.

Unna stoppt Radspur: Enttäuschung beim ADFC und den Grünen!

In Unna gibt es derzeit keinen Grund zur Freude für Radfahrbegeisterte. Der Stadtrat hat beschlossen, die Pläne für eine Radspur auf dem Verkehrsring zu stoppen. Mit 14 zu 5 Stimmen fiel diese Entscheidung und führte zu erheblicher Enttäuschung und Frustration, insbesondere bei den Grünen und dem Fahrradclub ADFC. Der ADFC kritisierte diesen Rückschritt aufs Schärfste und bezeichnete das gesamte Mobilitätskonzept als aufgegeben. So bemängelten sie, dass zentrale Maßnahmen des Masterplans Mobilität, der erst vor einem Jahr mit breiter Beteiligung beschlossen wurde, im Rat keine ausreichende Mehrheit mehr finden.

Die negativen Auswirkungen dieser Entscheidung sind nicht zu übersehen: Unna riskierte, das von vielen Städten angestrebte Siegel „Fahrradfreundliche Stadt“ zu verlieren. Dieses könnte nicht nur das Image der Stadt schädigen, sondern auch den Zugang zu wichtigen Fördermitteln beeinträchtigen. Laut dem ADFC könnte eine bessere Radwegeinfrastruktur nicht nur den Stau verringern, sondern auch den Autofahrern mehr Platz bieten, wenn mehr Menschen das Rad als Fortbewegungsmittel wählen würden.

Die Situation für Radfahrer in Unna

Die geplante Radspur ist jedoch nicht das einzige Problem für Radfahrer in Unna. Das nächtliche Radeln in der Fußgängerzone wurde untersagt und die zentrale Radachse ist nur stellenweise realisiert. Dies ist besonders schockierend, da die Radspur-Planung trotz einer positiven Machbarkeitsstudie gestoppt wurde. Der ADFC hebt hervor, dass ähnliche Städte wie Münster bereits über 39 % ihres Verkehrs über Fahrräder abwickeln, während in Unna das Zielnetz 2025 nur fragmentarisch umgesetzt wurde.

Um die Situation nachhaltig zu verbessern, fordert der ADFC die politischen Fraktionen auf, im bevorstehenden Kommunalwahlkampf klare Positionen zur Zukunft des Mobilitätsplans und zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs zu beziehen. Wie aus Berichten des Umweltbundesamtes hervorgeht, könnte die Verlagerung von Pkw-Fahrten auf den Radverkehr in Ballungsgebieten bis zu 30 % betragen. Dies wäre nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für die Lebensqualität in den Städten. Radfahren wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und trägt dazu bei, die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren.

Die Chancen des Radverkehrs

Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass über 40 % der Autofahrten in deutschen Großstädten kürzer als 5 Kilometer sind – Strecken, die das Fahrrad in der Regel schneller bewältigen kann. Zudem unterstützt der Radverkehr verschiedene gesellschaftliche Ziele, indem er nicht nur zur Entlastung der Umwelt beiträgt, sondern auch Platz spart und gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Studien zeigen, dass Radfahren die Lebenserwartung um bis zu 14 Monate erhöht und auch dazu beiträgt, Zivilisationskrankheiten zu verringern.

Wie lässt sich die Situation nun verbessern? Eine durchgehende Radinfrastruktur, moderne Abstellanlagen und vor allem attraktive Angebote für Radfahrer sind notwendig. Das Radfahren sollte nicht nur als umweltfreundliche Alternative betrachtet werden, sondern als wesentlicher Bestandteil einer gerechteren und nachhaltigeren Mobilität. Es liegt nun an den Entscheidungsträgern in Unna, die Weichen für eine positive Entwicklung zu stellen. Schließlich ist eine Funktionierende Radinfrastruktur nicht nur gut für die Radfahrer, sondern auch für die gesamte Stadtgemeinschaft.