Gedenken in Viersen: Erinnern an die Opfer der Reichspogromnacht

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Am 9. November 2025 findet um 17:00 Uhr ein Gedenkgottesdienst in der Remigiuskirche in Viersen statt, um an die Reichspogromnacht zu erinnern.

Am 9. November 2025 findet um 17:00 Uhr ein Gedenkgottesdienst in der Remigiuskirche in Viersen statt, um an die Reichspogromnacht zu erinnern.
Am 9. November 2025 findet um 17:00 Uhr ein Gedenkgottesdienst in der Remigiuskirche in Viersen statt, um an die Reichspogromnacht zu erinnern.

Gedenken in Viersen: Erinnern an die Opfer der Reichspogromnacht

Ein bewegendes Gedenken steht bevor: Am Sonntag, den 9. November 2025, um 17:00 Uhr, findet in der Remigiuskirche in Viersen ein ökumenischer Gedenkgottesdienst zur Erinnerung an die Reichspogromnacht statt. Der Anlass dieses Gottesdienstes ist von großer historischer Bedeutung, da in dieser Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 eine Pogromwelle über das Deutsche Reich hereinbrach, die auch in Viersen verheerende Spuren hinterließ. In der Remigiuskirche, Remigiusplatz 11a, wird der Fokus auf die Schicksale der jüdischen Gemeinde gelegt, insbesondere auf das Leben der Viersener Kauffrau Helene Rothenstein, die ein Symbol für die betroffenen Familien ist.

Mit einem engagierten Programm wird der Gedenkgottesdienst von Pfarrerin Kathinka Brunotte, Kaplan Andreas Hahne und Diakon Norbert Häusler gestaltet. Außerdem haben Schülerinnen und Schüler des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums die Möglichkeit, sich aktiv an diesem wichtigen Gedächtnisakt zu beteiligen, begleitet von den Musikerinnen und Musikern der Erasmus-Symphoniker. Das Planungsteam, das hinter dieser bedeutenden Veranstaltung steht, wird von Brigitte Müller und Beatrix Wolters geleitet.

Vergehen und Verdrängung

Der Abend ist nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur Erinnerung und zur Verantwortung. In der Pogromnacht wurden zahlreiche Angriffe auf jüdische Wohnungen und Geschäfte in Viersen dokumentiert. Möbel, Kleidung und Gebrauchsgegenstände wurden auf die Straßen geworfen, und die jüdischen Familien – unter ihnen die Familien Katz, Nussbaum, Katzenstein, Nathan, Rosenmann, Weinberg, Cahn und viele andere – wurden der Entrechtung, Verzweiflung und Deportation ausgesetzt. Das, was einst eine lebendige jüdische Gemeinde war, wurde durch die nationalsozialistische Gewalt, die in dieser Nacht begann, zerstört.

Eben diese Erinnerung ist es, die wir bewahren müssen. Es war der Beginn einer dunklen Zeit in der deutschen Geschichte, in der Diskriminierung in offene Gewalt umschlug und die Lebensrealität von vielen Menschen für immer veränderte. Der Gedenkgottesdienst bietet einen Raum für Trauer, Reflexion und die notwendige Auseinandersetzung mit dieser Thematik.

Ein Aufruf zur Verantwortung

Die Bedeutung solcher Gedenkveranstaltungen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie erinnern uns nicht nur an die Vergangenheit, sondern setzen auch wichtige Zeichen für die Zukunft. Die Verpflichtung, gegen das Vergessen anzutreten, ist eine Verantwortung, die wir als Gesellschaft tragen müssen. Es liegt an uns, die Geschichten zu erzählen, die oft in Vergessenheit geraten sind.

Diese Veranstaltung am 9. November ist ein wichtiger Beitrag dazu. Das ökumenische Gedenken in Viersen lädt alle ein, sich zu versammeln, um zu erinnern und gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Jeder ist herzlich willkommen, Teil dieses bedeutenden Moments zu sein. Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel von lokalklick.eu.