Wissenschaftlicher Beirat in NRW: Impulse für Bildungsgerechtigkeit!

Nordrhein-Westfalen gründet einen neuen wissenschaftlichen Beirat zur Verbesserung des Bildungssystems und Förderung von Chancengleichheit.

Nordrhein-Westfalen gründet einen neuen wissenschaftlichen Beirat zur Verbesserung des Bildungssystems und Förderung von Chancengleichheit.
Nordrhein-Westfalen gründet einen neuen wissenschaftlichen Beirat zur Verbesserung des Bildungssystems und Förderung von Chancengleichheit.

Wissenschaftlicher Beirat in NRW: Impulse für Bildungsgerechtigkeit!

In Nordrhein-Westfalen gibt es frischen Wind in der Bildungspolitik! Mit der Einrichtung eines neuen wissenschaftlichen Beirats durch das Schulministerium wird ein bedeutender Schritt zur Verbesserung des Bildungssystems unternommen. Wie land.nrw berichtet, besteht das Gremium aus angesehenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die dem Ministerium als Berater zur Seite stehen.

Die Schulministerin Dorothee Feller unterstreicht die Dringlichkeit, die wissenschaftliche Perspektive in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Herausforderungen wie die Unterrichtsversorgung, die fortschreitende Digitalisierung und die Chancengleichheit im Bildungsbereich stehen im Fokus der neuen Initiative. Hierbei soll der Beirat nicht nur aktuelle Erkenntnisse der Bildungsforschung aufgreifen, sondern auch direkt in politische Entscheidungen einfließen lassen.

Zusammensetzung und Ziele des Beirats

Zu den Mitgliedern des Beirats zählen unter anderem der Sprachbildungsexperte Prof. em. Dr. Michael Becker-Mrotzek von der Universität zu Köln, die Mathematikdidaktikerin Prof. Dr. Susanne Prediger von der TU Dortmund und Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl von der Universität Duisburg-Essen, die sich mit Fragen der Bildungsgerechtigkeit auseinandersetzt.

Die zentrale Mission des Beirats ist die Stärkung der Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen sowie die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität. Besonders im Vordergrund steht die Entwicklung von Strategien zur Verringerung sozialer Disparitäten, damit alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft faire Bildungschancen erhalten. Dies ist ein Thema, das viele Nordrhein-Westfäller:innen beschäftigt: Fast 62% der Bevölkerung sehen ungleiche Bildungschancen als ernsthaftes Problem, so zeigt eine aktuelle Umfrage des ifo Bildungsbarometers 2023, die von bildungsspiegel zitiert wird.

Die gesellschaftliche Wahrnehmung des Problems

In der Umfrage äußern nicht nur die Menschen in NRW Bedenken über die Chancengleichheit: Auch in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg und in den nordwestlichen Regionen gibt es ähnliche Auffassungen. Während 57% in Baden-Württemberg und je 55% in den Regionen Nord-West, Mitte-Ost und Mitte-West ungleiche Bildungschancen als ernsthaftes Problem erachten, ist die bundesweite Zustimmung zu gleichen Bildungsausgaben für alle Schulen ebenfalls hoch. Eine klare Mehrheit von 72% befürwortet eine gleichmäßige Verteilung der staatlichen Bildungsausgaben.

Diese Themen werden nun durch den neuen Beirat wissenschaftlich fundiert bearbeitet, wobei auch gesellschaftlich relevante Aspekte wie Migration und Integration in die Überlegungen einfließen müssen. Immerhin empfinden 54% der Menschen in Nordrhein-Westfalen auch die mangelnde Integration von Kindern mit Migrationshintergrund als ernsthaftes Problem.

Ein weiteres zentrales Werk, das sich mit sozialen Disparitäten und Gleichheit im Bildungssystem beschäftigt, ist der Sammelwerksbeitrag „Soziale Disparitäten, Chancengleichheit und Bildungsreform“ von Rainer Watermann, Kai Maaz und Markus Szczesny, verfügbar im Handbuch Schule von Sigrid Blömeke (fachportal-paedagogik.de). Hier werden verschiedene Erklärungsansätze zu Bildungsungleichheiten erläutert sowie deren empirische Evidenzen, was eine wertvolle Grundlage für die Arbeit des neuen Beirats darstellt.

Alles in allem zeigt sich, dass mit dem neuen wissenschaftlichen Beirat in Nordrhein-Westfalen ein klarer Fokus auf die Verbesserung der Bildungschancen gelegt wird. Die Zeit, sich den Herausforderungen des Bildungssystems zu stellen, ist jetzt gekommen!