Wohnungslosigkeit in NRW erreicht alarmierenden Höchststand!

In Nordrhein-Westfalen sind 2024 122.000 Menschen wohnungslos. Ein Anstieg um 12 % und der höchste Wert seit 2011.

In Nordrhein-Westfalen sind 2024 122.000 Menschen wohnungslos. Ein Anstieg um 12 % und der höchste Wert seit 2011.
In Nordrhein-Westfalen sind 2024 122.000 Menschen wohnungslos. Ein Anstieg um 12 % und der höchste Wert seit 2011.

Wohnungslosigkeit in NRW erreicht alarmierenden Höchststand!

Die Situation der Wohnungslosen in Nordrhein-Westfalen ist alarmierend: Rund 122.000 Menschen in NRW galten im Jahr 2024 als wohnungslos, was einem Anstieg von etwa 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahl stellt den höchsten Wert seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2011 dar, wie Tagesschau berichtet. Die Definition der Wohnungslosigkeit ist jedoch vielschichtig. Nur etwa 1 Prozent der Wohnungslosen lebt tatsächlich auf der Straße – die Mehrheit findet sich in Notunterkünften, Wohnprojekten oder bei Bekannten wieder.

Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist, dass etwa 70 Prozent der Wohnungslosen in Nordrhein-Westfalen anerkannte Geflüchtete sind, die oft in zentralen Landes- oder kommunalen Unterkünften wohnen und keine eigene Wohnung haben. Die ungewisse Situation zog nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2021 noch mehr Menschen in diese prekäre Lage, wie Rundschau Online hervorhebt.

Ein Blick auf die Zahlen

Die Statistiken zeigen, dass mehr als drei Viertel der Wohnungslosen eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Besondere Sorge sollte den vielen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gelten, die ein Viertel der wohnungslosen Bevölkerung ausmachen. Überraschend ist auch, dass 60 Prozent der Wohnungslosen männlich sind. Ein genauer Überblick über die Obdachlosigkeit in NRW bleibt unklar; Schätzungen aus dem Jahr 2021 beziffern die Zahl der Obdachlosen auf etwa 5.000. An Orten wie Dortmund und Köln ist der Anstieg besonders spürbar.

  • 497 Menschen lebten im vergangenen Jahr in Dortmund auf der Straße.
  • 438 Menschen waren es in Köln.

Der politische Wille: Handeln ist gefragt

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) betont die Notwendigkeit, den Kampf gegen die Wohnungslosigkeit weiterzuführen. Unter anderem plant er, mehr Sozialarbeiter, Immobilienfachleute und Förderprogramme einzusetzen. Ein Schritt in die richtige Richtung ist die Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“, die seit 2019 Kommunen und freien Trägern die Wohnungslosenhilfe unterstützt. Hierfür wurden die Fördermittel auf beeindruckende 15,6 Millionen Euro jährlich aufgestockt, um einen effektiven Kampf gegen die Obdachlosigkeit zu ermöglichen.

Die Situation in Nordrhein-Westfalen spiegelt ein größeres Problem wider: In Deutschland sind insgesamt rund 532.000 Menschen wohnungslos, darunter circa 47.300 Obdachlose. Ein wichtiger Grund für den Wohnungsverlust sind stetig steigende Mietpreise in den Städten, was es immer mehr Menschen erschwert, eine angemessene Unterkunft zu finden. Fast die Hälfte der armutsgefährdeten Haushalte gibt über 50 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus. Mehr als 65 Prozent der Obdachlosen waren Anfang 2024 länger als ein Jahr ohne Unterkunft, zeigt eine Analyse von Statista.

Die aktuellen Entwicklungen rufen nach dringenden Lösungen und einem gemeinsamen Ansatz, um die Wohnungslosigkeit in unserer Region zu bekämpfen und besonders betroffenen Menschen eine Perspektive zu bieten. Denn eines ist klar: Da liegt noch viel an.