Arbeit oder Bürgergeld: Warum sich Vollzeit endlich lohnt!

Arbeit oder Bürgergeld: Warum sich Vollzeit endlich lohnt!
In Deutschland gibt es derzeit spannende Diskussionen zum Thema Arbeit und Einkommen. Eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt auf, dass ein Vollbeschäftigter, der den Mindestlohn von aktuell 12,82 Euro pro Stunde verdient, in vielen Fällen mehr Geld zur Verfügung hat als jemand, der auf Bürgergeld angewiesen ist. Dabei wird auch die Frage aufgeworfen, ob es sich für viele lohnt, zur Arbeit zu gehen oder lieber zu Hause zu bleiben. Diese Debatte ist für alle, sei es für Alleinstehende, Alleinerziehende oder Paare mit Kindern, von Bedeutung, denn die Unterschiede im Einkommen sind deutlich.
Die Untersuchung stellt fest, dass Vollzeitbeschäftigte mit einem Bruttoeinkommen von rund 2.121,58 Euro pro Monat, nach Abzug aller Steuern und Abgaben, auf ein Netto von etwa 1.546 Euro kommen. Mit zusätzlich erhaltenem Wohngeld erhöht sich das verfügbare Einkommen sogar auf 1.572 Euro. Dagegen steht das Bürgergeld von nur 1.015 Euro, das sich aus einem Regelsatz und den Unterkunftskosten zusammensetzt. Diese Differenz von 557 Euro verdeutlicht, dass das Arbeiten in den meisten Fällen finanziell lukrativer ist, als auf Sozialleistungen angewiesen zu sein. Dies wird Tagesschau zufolge für alle sozial schwächeren Gruppen bestätigt.
Die Realität der Bürgergeldbezieher
Die Wahrnehmung des Bürgergeldes ist in der Gesellschaft nicht unumstritten. Es gibt die weit verbreitete Ansicht, dass es als „Einladung zum Nichtstun“ gilt. Diese Meinung wird von führenden SPD-Politikern geteilt, die für eine Reform des Systems plädieren. Das Bürgergeld setzt sich aus einer Grundsicherung von 563 Euro pro Monat und verschiedenen Sozialleistungen zusammen. Doch viele Bürgergeldbezieher leben am Existenzminimum und sehen sich mit hohen Mietkosten konfrontiert.
Die Frage der Anreizwirkung von sozialer Unterstützung wird ebenfalls aufgeworfen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gibt es eine Besorgnis, dass Sozialleistungsbezieher nicht genug Motivationen haben, in Vollzeitarbeit zu gehen. Der Bogen zwischen Bedarfsgemeinschaften und erwerbstätigen NiedriglohnarbeitnehmerInnen wird immer straffer. Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung schlägt vor, dass es notwendig ist, die Bedingungen so zu gestalten, dass Arbeit sich mehr lohnt.
Unterschiede in den Regionen
Ein weiteres interessantes Element der Diskussion sind die regionalen Unterschiede im Lohnabstand. In Städten wie München ist dieser Abstand mit lediglich 379 bis 444 Euro gering, während in anderen Regionen, wie Nordhausen oder Vogtlandkreis, die Differenz auf bis zu 662 Euro ansteigt. Diese Unterschiede müssen in der politischen Diskussion berücksichtigt werden, denn es wird klar, dass die Lebenshaltungs- und Mietkosten erheblichen Einfluss auf die Entscheidung haben, ob Arbeiten oder Beziehen von Bürgergeld die bessere Option darstellt.
Insgesamt ergibt sich aus der aktuellen Diskussion ein klarer Handlungsbedarf. Die Menschen erwarten von der Politik nicht nur ein funktionierendes System, sondern auch Anreize, die das Arbeiten wieder attraktiver machen. Die Frage bleibt, wie man das Bürgergeld reformieren kann, damit es nicht als Nachteil für die, die bereit sind zu arbeiten, wahrgenommen wird. Schließlich, wie die Bild anmerkt: „Arbeit muss sich lohnen, und mehr Arbeit sollte noch mehr lohnen.“ Damit könnte der Anreiz geschaffen werden, im Niedriglohnsektor an die Arbeit zurückzukehren und die Sorgen um die finanzielle Sicherheit hinter sich zu lassen.