PFAS-Gefahr: Trinkwasser und Lebensmittel unter Verdacht – Was nun?

Baden-Baden informiert über die PFAS-Verschmutzung in Europa, ihre Gesundheitsrisiken und die laufenden Maßnahmen zur Bekämpfung.

Baden-Baden informiert über die PFAS-Verschmutzung in Europa, ihre Gesundheitsrisiken und die laufenden Maßnahmen zur Bekämpfung.
Baden-Baden informiert über die PFAS-Verschmutzung in Europa, ihre Gesundheitsrisiken und die laufenden Maßnahmen zur Bekämpfung.

PFAS-Gefahr: Trinkwasser und Lebensmittel unter Verdacht – Was nun?

Die Gefahren von PFAS in Europa

Wussten Sie, dass fast jeder von uns mit per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) in Berührung kommt? Diese sogenannten "Ewigkeitschemikalien" sind nicht nur langlebig, sondern stehen auch im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Sie könnten sogar krebserregend sein und verschiedene gesundheitliche Auswirkungen auf unser Nervensystem sowie auf Herz und Kreislauf haben. Das ist das Ergebnis von umfassenden Recherchen, die unter anderem von der Schwäbischen.de veröffentlicht wurden.

In der Umwelt machen PFAS auf sich aufmerksam, und das nicht immer zum Besten. In der Schweiz wurden beispielsweise Spuren dieser Chemikalien in Kuhmilch entdeckt, die durch verunreinigte Klärschlämme verursacht wurden. Diese wurden bis 2006 als Dünger eingesetzt. Außerdem hat man am Memminger Flughafen in Deutschland festgestellt, dass Trinkwasser bereits seit rund zehn Jahren belastet ist – ein Problem, das durch den Einsatz von PFAS-haltigem Löschschaum seit Zeiten der Bundesluftwaffe entstanden ist.

Die Situation wird besonders brisant, wenn wir auf die gesundheitlichen Folgen schauen. Studien zeigen, dass PFAS sich im menschlichen Körper anreichern können. Laut Umweltbundesamt.de werden diese Chemikalien hauptsächlich über Nahrung oder Trinkwasser aufgenommen. Schockierenderweise wurden in jüngsten Untersuchungen bei etwa 21,1 Prozent von Kindern und Jugendlichen kritische Werte für PFOA überschritten. Langfristige Gesundheitswirkungen sind gut dokumentiert: Beginnend von erhöhtem Lebergewicht über Störungen im Lipidstoffwechsel bis hin zu einem möglichen Zusammenhang mit erhöhten Cholesterinwerten.

Die EU nimmt diese Problematik ernst. Der Ministerrat hat bereits im Jahr 2019 die Entwicklung eines Aktionsplans zur Eliminierung nicht notwendiger PFAS-Verwendungen gefordert. In einer Anfrage an die Kommission thematisiert die Fraktion der Grünen/EFA zahlreiche Punkte, die sich um die Überarbeitung der Richtlinien zu PFAS in Trinkwasser drehen. Diese beinhalten unter anderem die Notwendigkeit, TFA-Konzentrationen über 0,5 μg/l als vorschriftswidrig zu klassifizieren, was auf die Gefahren dieser Chemikalien hinweist und die Notwendigkeit von Abhilfemaßnahmen betont – denn ohne wirksame Gegenmaßnahmen könnte die Konzentration dieser Substanzen weiter ansteigen. Diese Informationen wurden in einem Artikel der Europäischen Kommission festgehalten.

Die Auswirkungen auf unsere Trinkwasserversorgung sind alarmierend. In Rastatt wurden PFAS in Trinkwasserproben gefunden, und die betroffenen Grundwasserflächen nehmen eine Fläche von 127 Quadratkilometern ein. Hier wird die Umweltpartner Vogel AG als möglicher Verursacher der Verschmutzung ins Spiel gebracht, bestreitet jedoch eine Verantwortung.

Mit der Novelle der EU-Trinkwasserrichtlinie, die 2026 in Kraft tritt, soll erstmals ein allgemeingültiger Grenzwert für PFAS festgelegt werden. Doch bis dahin bleibt es wichtig, die Diskussion um die Gefahren von PFAS weiterhin anzuführen und Lösungen zu finden, um die Belastung unserer Umwelt und unserer Gesundheit zu reduzieren. Ein dringendes Anliegen, das uns alle betrifft.