Kampf gegen Judenhass: München startet neue Initiative DACH gegen Hass
Eine neue Initiative gegen Antisemitismus in Deutschland wird am 5. Oktober 2025 in München starten, unterstützt von 200 Organisationen.

Kampf gegen Judenhass: München startet neue Initiative DACH gegen Hass
In einer Zeit, in der der Antisemitismus in Deutschland alarmierende Ausmaße annimmt, rufen zahlreiche Organisationen und prominente Persönlichkeiten gemeinsam dazu auf, sich gegen diese Form des Hasses zu stemmen. Guy Katz, Professor für internationales Management an der Münchner Hochschule für angewandte Wissenschaften, ist da keine Ausnahme. Er sieht sich täglich mit einem Kritiker über die antisemitischen Übergriffe konfrontiert. Katz hat daher die Initiative „DACH gegen Hass“ ins Leben gerufen, die von über 200 Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützt wird. Dies berichtet DW.
Der Auslöser für den erneuten Anstieg antisemitischer Vorfälle war der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Laut Volker Beck, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, ist eine Erhöhung der antisemitischen Straftaten um über 20 Prozent zu verzeichnen. Besonders erschreckend ist, dass Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt stehen, um mehr als 67 Prozent zugenommen haben.
Die alarmierenden Statistiken
Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein warnte, dass Judenhass in unserer Gesellschaft zunehmend zur Normalität werde. In einem Land, in dem Berichte über verbrannte Israel-Flaggen und antisemitische Parolen bei pro-palästinensischen Demonstrationen zu erschreckenden Bildern führen, sei das ein alarmierendes Signal. Politische und gesellschaftliche Akteure sind gefordert, einen präventiven Ansatz zu wählen und diese Entwicklung zu stoppen.
Ein Weg zur Verbesserung
Die Initiative „DACH gegen Hass“ verfolgt einen klaren Fünf-Punkte-Plan, der unter anderem schärfere Gesetze sowie mehr Sicherheit für jüdische Einrichtungen fordert. Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde in München, agiert als Schirmherrin und betont, dass der Judenhass nicht mit der Politik Israels gleichgesetzt werden darf. „Die Welt hat sich seit dem 7. Oktober verändert,“ sagt Knobloch. Auch der Bundeskanzler Friedrich Merz und der Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sprechen sich für eine Gesetzesverschärfung in Bezug auf antisemitische Delikte aus.
Für große Aufregung sorgte jüngst die Schauspielerin Uschi Glas, die auf das mangelnde Engagement in der Kultur- und Medienbranche für jüdische Belange hinweist. Sie ruft zur Aufklärung und zum aktiven Widerstand gegen den Antisemitismus auf. „Wir müssen die Augen öffnen und dürfen Judenhass nicht ignorieren,“ mahnt sie und vergleicht die gegenwärtige gesellschaftliche Stimmung mit der Zeit vor der Machtergreifung der Nazis 1933.
Die Herausforderungen sind also groß, doch in der Gemeinschaft liegt auch die Kraft. Ein großer Teil der Gesellschaft stellt sich aktiv gegen den Antisemitismus. Die Online-Petition zur Initiative „DACH gegen Hass“ zielt darauf ab, mehr als 100.000 Unterschriften zu sammeln, und eine große Demonstration gegen Antisemitismus ist für den 5. Oktober in München geplant. Es liegt an jedem von uns, ein Zeichen zu setzen und gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben einzutreten.