Ameisenplage in Rheinhessen: Monsheim testet wirksames Köder-Gel!

Ameisenplage in Rheinhessen: Monsheim testet wirksames Köder-Gel!
In Rheinhessen sorgt eine Plage von invasiven Ameisen, namentlich „Tapinoma magnum“, bereits seit einem Jahr für Unruhe. Diese kleinen, aber eindringlichen Schädlinge wurden aus Nordafrika eingeschleppt und machen nicht nur Häuser, sondern auch Gehwege zu schaffen. Bürgermeister Ralph Bothe der Verbandsgemeinde Monsheim berichtet von den Herausforderungen, die diese Ameisen mit sich bringen. Besonders betroffen sind die Gemeinden Hohen-Sülzen und Flörsheim-Dalsheim, wo bereits Klagen über aufgewühlte Gräber auf dem Friedhof und Ameisen, die an Hosenbeinen hochkrabbeln, laut wurden. Um dem Problem Herr zu werden, wird nun ein spezielles Köder-Gel getestet, das sich in Esslingen, Baden-Württemberg, als wirkungsvoll erwiesen hat.
Das Köder-Gel funktioniert, indem es einen Lockstoff beinhaltet, der die Ameisen anzieht. Durch diesen Lockstoff nehmen die Tiere den giftigen Wirkstoff mit ins Nest, wo er an die Königin und die Brut weitergegeben wird. Dies führt letztlich zur Vernichtung der gesamten Kolonie. Auf ausgewählten Privatgrundstücken in Monsheim findet das Gel seine Anwendung, nachdem ein Schädlingsbekämpfer den Befall untersucht hat. Besitzer können hier aktiv um Unterstützung bitten, wobei das Ziel darin besteht, mögliche Probleme wie Risiken für Kinder und Haustiere zu analysieren. Auf die Wirksamkeit des Gels wird mit großem Interesse geschaut, denn bei einem erfolgreichen Test könnte es bald flächendeckend eingesetzt werden. Bisher haben jedoch Köderdosen den besten Erfolg gezeigt, was aber nur auf Privatgeländen möglich ist.
Die Bedrohung durch invasive Arten
Invasive Ameisenarten wie das Tapinoma magnum sind für die Umwelt und die Gesundheit eine zunehmende Bedrohung. Dies zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit. Wie infoanimales.net verdeutlicht, können solche Arten einheimische Ökosysteme verändern und andere Arten verdrängen, was schwerwiegende Auswirkungen auf die biologische Vielfalt hat. Global ist die Kontrolle invasiver Arten notwendig, um ökologische und gesundheitliche Schäden abzuwenden. Ein Beispiel ist die Asiatische Stachelameise, die bereits in zahlreichen US-Bundesstaaten festgestellt wurde und Allergikern ernsthafte Probleme bereiten kann.
Zur Bekämpfung der Ausbreitung von „Tapinoma magnum“ arbeiten das Naturkundemuseum Stuttgart und Karlsruhe daran, ein qualitativ hochwertiges Referenzgenom dieser Ameisenart zu erstellen. Mit Hilfe von Langzeit-Genomsequenzierung soll die Identifikation genetischer Marker für den Ursprung der Invasion sowie die Dokumentation ihrer Ausbreitung vorangetrieben werden. Ein Aufruf an die Bevölkerung, Exemplare zu sammeln und Funde zu melden, fördert die Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Wissenschaft, um der Bedrohung durch invasive Arten entgegenzuwirken. naturkundemuseum-bw.de hat sich zudem zum Ziel gesetzt, Handlungsempfehlungen für Kommunen zu erarbeiten.
Es zeigt sich also, dass invasive Ameisen nicht nur eine lokale Herausforderung darstellen, sondern eine globale Problematik sind, die gemeinsames Handeln erfordert. Während die Verbandsgemeinde Monsheim auf das Köder-Gel hofft, ist es an den Bürgern, aufmerksam zu sein und die Natur zu schützen. Der Austausch von Informationen und der Einsatz von Forschung sind entscheidend, um die Ausbreitung invasiver Arten einzudämmen und so die natürliche Vielfalt unserer Umwelt zu bewahren.