Rheinland-Pfalz startet Klimawald-Offensive: Weg zur CO₂-Neutralität!

Die SDW Rheinland-Pfalz begrüßt das Klimaschutzgesetz mit einer Klima-Wald-Offensive zur Stärkung der Wälder gegen die Klimakrise.

Die SDW Rheinland-Pfalz begrüßt das Klimaschutzgesetz mit einer Klima-Wald-Offensive zur Stärkung der Wälder gegen die Klimakrise.
Die SDW Rheinland-Pfalz begrüßt das Klimaschutzgesetz mit einer Klima-Wald-Offensive zur Stärkung der Wälder gegen die Klimakrise.

Rheinland-Pfalz startet Klimawald-Offensive: Weg zur CO₂-Neutralität!

In Rheinland-Pfalz gibt es erfreuliche Nachrichten für den Waldschutz und den Klimaschutz. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) hat den Entwurf zum neuen Klimaschutzgesetz begrüßt, der eine „Klima-Wald-Offensive“ vorsieht. Jährlich sollen 10 Millionen Euro in die Förderung von Mischwäldern, Naturverjüngung und den Umbau der Wälder fließen. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn die Wälder können nicht mehr in dem bisherigen Umfang als stabile Treibhausgassenke agieren. Die Herausforderungen durch Dürre, Schädlinge und Extremwetter haben die Senkenleistung der Wälder bereits erheblich verringert, was die Dringlichkeit des vorliegenden Gesetzes unterstreicht, wie alzeyer-zeitung.de berichtet.

Die SDW betont, dass wir nicht die Rolle der Wälder als CO₂-Speicher überschätzen dürfen. Stattdessen muss der Waldumbau als eine klare Maßnahme zur Klimaanpassung verstanden werden. Rheinland-Pfalz hat den Handlungsbedarf erkannt und setzt bereits viele Maßnahmen um, um den Staatswald klimaangepasst umzugestalten. Die SDW sieht den Bundesland auf einem guten Weg, denn es gibt einen hohen Anteil an Mischwäldern. Doch die Klimakrise schreitet schnell voran, daher ist es unabdingbar, den klimaangepassten Umbau konsequent voranzutreiben.

Klarheit und Planungssicherheit für die Waldbewirtschaftung

Die notwendigen langfristigen und verlässlichen Mittel aus dem Klimaschutzgesetz sind entscheidend für die Planungssicherheit im Waldsektor. Die SDW fordert zudem eine unabhängige wissenschaftliche Begleitung, um die Maßnahmen effektiv zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen. Außerdem ist es wichtig, Umweltverbände in die Monitoring-, Beratungs- und Bildungsarbeit einzubinden.

Hintergrund der Maßnahmen ist das gesteckte Ziel, bis 2040 in Rheinland-Pfalz klimaneutral zu werden. Der Gesetzentwurf sieht Mechanismen vor, die ein verpflichtendes Monitoring zur Überprüfung der Fortschritte im Jahr 2031 einschließen. Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder stellte ein Paket von 50 Millionen Euro für fünf Jahre vor, um diese Ziele zu unterstützen. Die Schwerpunkte der „Klimawald-Offensive“ sind die Förderung klimaangepasster Mischwälder, die Naturverjüngung, der standortgerechte Waldumbau und die Neuanlage von Klimaschutzwäldern, was die CO₂-Speicherleistung, Biodiversität und Widerstandskraft der Wälder stärken soll.

Gefahren der Stilllegung der Waldbewirtschaftung

Jedoch gibt es Bedenken: Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) warnt, dass das neue Klimaschutzgesetz die aktive Waldbewirtschaftung gefährden könnte. Präsident Georg Schirmbeck betont die entscheidende Rolle der Waldbewirtschaftung für den Klimaschutz, da Wälder CO2 aufnehmen und energieintensive Materialien sowie fossile Brennstoffe ersetzen. Eine Stilllegung der Waldbewirtschaftung wäre fatal, argumentiert der DFWR. Studien belegen, dass eine nachhaltige Waldbewirtschaftung jährlich über 66 Millionen Tonnen CO2 einsparen kann.

Zusätzlich müssen die CO₂-Senkenleistung der Wälder durch nachhaltige Bewirtschaftung und Holzverwendung erhalten und verbessert werden. Der DFWR lehnt eine einseitige Betrachtung des Waldes als reinen CO₂-Speicher ab und fordert eine Neuausrichtung der Sektorziele, um den Einfluss des Waldumbaus auf die Senkenleistung zu berücksichtigen. Das lässt sich auch im Kontext der Treibhausgasberichterstattung im LULUCF-Sektor (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) sehen, der in den vergangenen Jahren oft als Nettoquelle für Treibhausgase galt und in dem die Emissionen von 36 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 1990 auf 69 Millionen im Jahr 2023 gestiegen sind, wie das Umweltbundesamt dokumentiert.

Während die Pläne zur Förderung der Waldwirtschaft also positive Entwicklungen im Auge haben, bleibt es entscheidend, die Balance zwischen Klimaschutz und der aktiven Waldbewirtschaftung zu finden. Nur so kann es gelingen, die wertvollen Ökosystemleistungen der Wälder zu sichern und gleichzeitig den Herausforderungen des Klimawandels effektiv entgegenzutreten.