Zukunft der Medizin in Bernkastel-Kues: Regioklinik als Rettungsanker?

Die Krankenhausreform in Bernkastel-Wittlich zielt auf die Etablierung von Regiokliniken und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung bis 2027.

Die Krankenhausreform in Bernkastel-Wittlich zielt auf die Etablierung von Regiokliniken und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung bis 2027.
Die Krankenhausreform in Bernkastel-Wittlich zielt auf die Etablierung von Regiokliniken und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung bis 2027.

Zukunft der Medizin in Bernkastel-Kues: Regioklinik als Rettungsanker?

In der Diskussion um die Zukunft der medizinischen Versorgung im Landkreis Bernkastel-Wittlich steht die Schaffung einer sogenannten Regioklinik in Bernkastel-Kues im Fokus. Der Begriff „Regioklinik“ wird in Fachkreisen und politischen Gremien intensiv erörtert, da er Teil der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach initiierten Krankenhausreform ist, die auf eine grundlegende Neugestaltung des deutschen Gesundheitswesens abzielt. Laut Volksfreund wird die Reform nicht nur von der Cusanus Trägergesellschaft Trier (ctt) vorangetrieben, sondern erfordert auch neue Strategien im Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich.

In der konkreten Planung zeichnet sich bereits ein klarer Ansatz ab. Ziel der Reform ist es, Doppelstrukturen zu vermeiden und die Akutversorgung nach Wittlich zu verlagern. Dies bedeutet, dass in Bernkastel-Kues die Internistik mit 29 Betten im zweiten Quartal nach Wittlich umziehen wird, während die psychiatrische Versorgung in einem Neubau untergebracht werden soll. Die ctt hat versichert, dass die Geriatrie sowie die Psychosomatik zunächst im Altbau bleiben, jedoch sind auch hier perspektivisch Veränderungen geplant. Der Landkreis, der Eigentümer des Altbaus ist, wird diesen künftig als Pflegeheim nutzen, mit 80 bis 90 Plätzen für Kurzzeitpflege.

Details zur Krankenhausreform und deren Folgen

Die Krankenhausreform hat den gesamten Sektor im Blick, da sie auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklungen und den Fachkräftemangel reagieren möchte. Im Kontext dieser Veränderungen hat die Cusanus Trägergesellschaft mit Unterstützung von externen Beratern ein Konzept zur Zukunftssicherung entwickelt, das bereits vom Regionalbeirat abgesegnet wurde. Ulrike Schnell, die Geschäftsführerin der ctt, macht zudem deutlich, dass eine Schließung von Standorten nicht angestrebt wird. Die geplanten Veränderungen zielen darauf ab, eine wohnortnahe medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Qualität der medizinischen Leistungen zu steigern, unterstützt durch eine bauliche Erweiterung in Bernkastel-Kues.

Die Reform, die erst kürzlich im Bundestag beschlossen wurde, sieht umfassende Finanzierungspläne vor. Der Transformationsfonds von 50 Milliarden Euro soll helfen, die neuen Strukturen zu gestalten und die Qualität der Krankenhausversorgung zu verbessern, damit die Versorgungsqualität nachhaltig gesichert ist, ohne dass es zu finanziellen Engpässen kommt – eine Forderung, die bundeseinheitlich durchgesetzt werden muss.

Künftig ambulante und stationäre Versorgung unter einem Dach

Ein weiteres zentrales Anliegen der planenden Gremien ist die Verbesserung der Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Die neue Regioklinik in Bernkastel-Kues soll daher als ein Ort fungieren, wo diese beiden Sektoren zusammenkommen. Geplant sind auch Gespräche mit niedergelassenen Ärzten und Pflegeanbietern, um die Details weiter zu verfeinern und alle Beteiligten in den Veränderungsprozess einzubeziehen. Dies soll nicht zuletzt dazu dienen, auch den Mitarbeitenden Sicherheit zu geben, da keine Entlassungen vorgesehen sind.

Die nächsten Schritte sind klar: bis 2025 sollen alle baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Reglungen und neue Nutzungskonzepte ab 2027 in Kraft treten können. Landrat Gregor Eibes betont zudem die große Bedeutung des Konzepts für die Qualität der medizinischen Versorgung und die notwendige Vernetzung der Versorgungsstrukturen. Die politische Unterstützung für die Regioklinik ist in der Region stark, was den Erhalt des Klinikstandorts als einen wichtigen Pfeiler für die Gesundheitsversorgung im Landkreis unterstreicht.

Diese umfassenden Veränderungen zeigen, dass die Branche sich im Wandel befindet und auf die Bedürfnisse der Bevölkerung reagiert. Denn eines steht fest: Die Gesundheitsversorgung der Bürger hat oberste Priorität, und eine schlüssige Strategie ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft.