Vier Jahre nach der Flut: Eifelkreis stärkt Katastrophenschutz massiv

Vier Jahre nach der Flutkatastrophe 2021 zeigt der Eifelkreis Bitburg-Prüm Fortschritte im Katastrophenschutz und Bürgerengagement.

Vier Jahre nach der Flutkatastrophe 2021 zeigt der Eifelkreis Bitburg-Prüm Fortschritte im Katastrophenschutz und Bürgerengagement.
Vier Jahre nach der Flutkatastrophe 2021 zeigt der Eifelkreis Bitburg-Prüm Fortschritte im Katastrophenschutz und Bürgerengagement.

Vier Jahre nach der Flut: Eifelkreis stärkt Katastrophenschutz massiv

Am 14. Juli 2025, vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe, die durch das Tief „Bernd“ ausgelöst wurde, zieht Jürgen Larisch, Koordinator für den Katastrophenschutz im Eifelkreis Bitburg-Prüm, eine erste Bilanz. Diese Naturkatastrophe hatte nicht nur für viele Betroffene schwerwiegende Folgen, sondern riss auch erhebliche Lücken in der Katastrophenvorsorge auf. Die Rekordregen sorgten für Überschwemmungen, Zerstörungen und sogar ein Todesopfer. Doch wie hat sich der Katastrophenschutz seitdem gewandelt?

Larisch hebt hervor, dass der Eifelkreis in vielen Bereichen aufgerüstet hat. Seien es Technik, Ausrüstung oder die gesamte Organisation im Katastrophenschutz – die Weichen wurden für eine verbesserte Gefahrenabwehr gestellt. Dabei spielt die Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung, Feuerwehr, Hilfsorganisationen und der Bevölkerung eine entscheidende Rolle. „Ein gutes Händchen haben“ heißt es in der Zusammenarbeit, um die Herausforderungen des ländlichen Raumes und die langfristige Sicherung des Ehrenamts zu meistern.

Vorbereitung auf zukünftige Gefahren

Die Vorbereitungen sind nicht nur auf Unwetterlagen ausgelegt, sondern berücksichtigen auch andere Gefahren wie Chemieunfälle, Waldbrände oder Stromausfälle. Dazu wurde ein verfeinertes Warnsystem implementiert, das nun auf einen „Warnmix“ aus Sirenen, Lautsprechern und Apps wie NINA und Katwarn setzt. Dennoch gibt es häufig Kritik: Manchmal werden Warnungen als zu häufig oder ungenau empfunden, insbesondere wenn Starkregen lokal auftritt.

In Bitburg gibt es mittlerweile gut organisierte Sandsack-Teams, die für den Ernstfall gerüstet sind. Feste Konzepte sorgen dafür, dass auch Spontanhelfer effektiv in die Einsätze integriert werden können. Was jedoch nicht zu vernachlässigen ist, sind die psychischen Folgen der Flutkatastrophe. Viele Menschen leiden nach wie vor unter den materiellen und emotionalen Belastungen der Katastrophe. Psychosoziale Nachsorge ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Betroffenen zu unterstützen.

Langfristige Unterstützung aus der Bevölkerung

Die Bereitschaft zur Mithilfe in der Bevölkerung war anfänglich hoch, jedoch bleibt die langfristige Bindung an das Ehrenamt eine Herausforderung, die noch zu meistern ist. Unterstützt werden die Opfer weiterhin durch zahlreiches Ehrenamt, wie die Johanniter berichten. Dort sind seit der Flut über 600 Helferinnen und Helfer aus Nordrhein-Westfalen im Katastrophenschutz aktiv, um den Betroffenen unter die Arme zu greifen. Diese Hilfe besteht nicht nur aus finanziellen Mitteln, sondern auch aus persönlicher Betreuung und psychologischer Unterstützung.

Langfristige Projekte, etwa die Organisation von Gesprächscafés oder Ferienprojekte für Kinder, tragen zur psychischen Stabilität der Betroffenen bei. Zudem wurde ein großer Teil der Unterstützung für den Wiederaufbau bereitgestellt, wozu auch erhebliche Mittel aus dem EU-Solidaritätsfonds fließen. Deutschland erhält allein über 612 Millionen Euro zur Unterstützung des Wiederaufbaus nach den verheerenden Überschwemmungen im Jahr 2021, lobt die EU-Kommission.

Diese finanziellen Hilfen werden nicht nur für die Instandsetzung der beschädigten Infrastruktur genutzt, sondern auch für Aufräumarbeiten und den Schutz kulturellen Erbes. Dabei kann die Unterstützung sowohl rückwirkend ab dem ersten Tag der Katastrophe als auch für künftige Notfälle in Anspruch genommen werden.

Larisch schließt mit einem klaren Appell: „Es ist wichtig, dass wir die Lehren aus der Flutkatastrophe nicht vergessen und uns weiterhin aktiv mit den Risiken auseinandersetzen. Nur so können wir zukünftige Katastrophen besser bewältigen.“ Die erfolgreiche Vergangenheit sollte uns anregen, die Zukunft mit einem geschärften Bewusstsein anzugehen.