Reservisten üben Heimatschutz: Deutschland rüstet sich für Krisen!

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Militärübung in Germersheim: Reservisten trainieren Heimatschutz zur Sicherung kritischer Infrastruktur amid Ukraine-Konflikt.

Militärübung in Germersheim: Reservisten trainieren Heimatschutz zur Sicherung kritischer Infrastruktur amid Ukraine-Konflikt.
Militärübung in Germersheim: Reservisten trainieren Heimatschutz zur Sicherung kritischer Infrastruktur amid Ukraine-Konflikt.

Reservisten üben Heimatschutz: Deutschland rüstet sich für Krisen!

In der Südpfalzkaserne in Germersheim wird derzeit kräftig geübt. Rund 100 Mitglieder der Heimatschutzkompanie Oberrhein sind dort versammelt, um sich auf verschiedene Einsatzszenarien vorzubereiten. Dabei stehen unter anderem das Durchstreifen von Gelände und die Kontrolle von Fahrzeugen auf dem Plan. Das Ziel? Der Schutz kritischer Infrastruktur und militärischer Einrichtungen im Inland, eine Aufgabe, die vor allem durch den Ukraine-Konflikt an Brisanz gewonnen hat. Dies berichtete Stimmen.de.

Unter dem Kommando von Oberstleutnant Marc Hansmann, einem Berufsschullehrer, werden insgesamt 30 Übungstage pro Jahr angestrebt. Diese Übungen sind besonders wichtig, um die Abläufe und Reaktionen im Ernstfall zu trainieren. Die Organisation der Unterbringung der Reservisten gestaltet sich allerdings als herausfordernd: Während einige in einer Turnhalle in Bruchsal übernachten, nehmen andere den Heimweg zur eigenen Wohnung auf sich. Trotzdem bleibt die Motivation hoch, denn die Reservisten erhalten 27,50 Euro pro Tag für ihre Teilnahme an den Übungen.

Ein neuer Wind bläst in der Heimatschutzreserve

Der Heimatschutz in Deutschland war nach dem Kalten Krieg stark zurückgefahren worden. Die aktuelle geopolitische Lage, vor allem durch den Ukraine-Konflikt, hat jedoch die Rolle dieser Einheiten stark verändert. Laut Militärplanern ist es an der Zeit, die Zahlen der Heimatschutzkräfte zu erhöhen. Aktuell gibt es in Deutschland fünf Heimatschutzregimenter mit etwa 6000 Kräften, doch die Nachfrage wächst. Ein Beispiel dafür ist Daniel Gay, ein 40-jähriger Vater von drei Töchtern aus Karlsruhe, der einst den Militärdienst verweigert hatte. Nun hat er sich freiwillig für eine Grundausbildung bei der Heimatschutzreserve gemeldet, was sein Umdenken widerspiegelt, das durch die Bilder der Gewalt im Ukraine-Krieg hervorgerufen wurde. Gay ist heute der Meinung, dass seine frühere Entscheidung ein Fehler war.

Der Trend zeigt, dass das Engagement in der Reserve vor allem bei ehemaligen Wehrdienstverweigerern zunimmt. Umfragen zufolge befürworten 66% der Deutschen höhere Verteidigungsausgaben, doch lediglich 17% sind bereit, sich aktiv zu verteidigen. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 623 Anträge auf Rücknahme der Wehrdienstverweigerung gestellt, aber nur wenige dieser Anträge führen tatsächlich zu aktiven Einsätzen. In Baden-Württemberg sind in den letzten drei Jahren nur zehn ehemalige Verweigerer der Grundausbildung beigetreten. Trotz alledem zeigt die wachsende Anzahl an Anfragen – etwa 100 jährlich in Bad-Württemberg – ein wachsendes Interesse an dieser Ausbildung.

Die Ausbildung und ihre Herausforderungen

Die Ausbildung der Freiwilligen umfasst wichtige Elemente wie Schießen, Sanitätsdienst und das Orientieren im Gelände. Diese 164 Stunden umfassende Basisqualifikation bereitet die Freiwilligen darauf vor, im Ernstfall kritische Infrastruktur wie Kraftwerke und Krankenhäuser zu schützen. Der nächste Ausbildungskurs beginnt Ende April mit 70 Männern und fünf Frauen. Die Freiwilligen müssen dabei körperlich und psychisch tauglich sein, und eine Sicherheitsüberprüfung durch den Militärischen Abschirmdienst ist ebenfalls erforderlich.

Für die ersten sieben Monate des aktiven Dienstes erhalten Reservisten ein Gehalt von etwa 1.550 Euro brutto pro Monat. Während der insgesamt fünfjährigen Reservistenverpflichtung, die private und berufliche Verpflichtungen berücksichtigt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und zur Übernahme in andere Laufbahnen in der Bundeswehr.

Insgesamt zeigt sich: Die Rolle der Heimatschutzkräfte wird zunehmend wichtiger, und es liegt etwas in der Luft. In Zeiten globaler Unsicherheiten ist es entscheidend, Ressourcen zu mobilisieren und bereit zu sein, die eigene Heimat zu verteidigen.