Justizminister fordert effektiven Schutz gegen häusliche Gewalt in RLP!
Rheinland-Pfalz: Justizminister Fernis fordert einfacheren Datenschutz zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und fairere Lösungen für Mieter.

Justizminister fordert effektiven Schutz gegen häusliche Gewalt in RLP!
Die besorgniserregende Zunahme häuslicher Gewalt in Deutschland rückt erneut in den Fokus, und Rheinland-Pfälzischer Justizminister Philipp Fernis (FDP) hat aktuelle Maßnahmen vorgeschlagen, um dem Problem effektiver zu begegnen. Wie n-tv berichtet, wird die Justizministerkonferenz, die am Freitag in Leipzig zusammenkommt, die Themen Früherkennung häuslicher Gewalt, schnellere Abschiebeverfahren und die faire Verteilung wirtschaftlicher Risiken nach Naturkatastrophen behandeln. Fernis hebt hervor, dass der Informationsaustausch zwischen Polizei, Staatsanwaltschaften, Interventionsstellen, Jugendämtern, Frauenhäusern und medizinischen Einrichtungen essenziell ist, um gefährdete Personen frühzeitig zu unterstützen. Gleichzeitig warnt er davor, dass strikte Datenschutzregelungen diesen Austausch behindern.
Die Situation ist alarmierend: Laut aktuellen Daten des BKA wird alle zwei Minuten ein Mensch in Deutschland Opfer von häuslicher Gewalt. Fachleute vermuten, dass die Anzeigebereitschaft zunimmt, was möglicherweise zur gestiegenen Zahl an registrierten Fällen beiträgt. 2024 verzeichnete man 265.942 Opfer körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt durch Partner oder Verwandte, was einen Anstieg von rund 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Bei Partnergewalt stellten Frauen mit einem Anteil von 73 Prozent die Mehrheit der Opfer dar, wie die Tagesschau informiert.
Ein umfassender Ansatz zur Bekämpfung von Gewalt
Fernis fordert bei der Justizministerkonferenz auch Veränderungen für einen fairen Ausgleich zwischen Mietern und Vermietern nach Naturkatastrophen. Diese können eine unerwartete finanzielle Belastung für Vermieter darstellen, die für Ersatzwohnungen oder Hotelzimmer aufkommen müssen. Darüber hinaus schlägt er vor, Verwaltungsgerichte bei Wohnungsdurchsuchungen zur Abschiebung zu entlasten, indem Einzelrichter anstelle einer ganzen Kammer entscheiden.
Es bleibt zu hoffen, dass diese Vorschläge bei der Konferenz Gehör finden und die Weichen für ein effektives Handeln stellen. Der Anstieg häuslicher Gewalt führt auch zu einer steigenden Unterstützung der Politiker*innen im Bund, die über verschiedene Initiativen diskutieren. So plant Justizministerin Hubig die Einführung elektronischer Fußfesseln für Gewalttäter. Diese Maßnahmen sollen den Schutz der Opfer weiter verbessern und deren Sicherheit garantieren, welches auch von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen verlangt wird, wie in der Statista angegeben.
Die Damen in Gefahr
Eine der gravierendsten Erkenntnisse ist, dass Gewalt gegen Frauen weit verbreitet und oft im persönlichen Umfeld stattfindet. Im Jahr 2023 wurden etwa 256.000 Personen Opfer von häuslicher Gewalt, wobei der Anteil der weiblichen Opfer bei 71 Prozent liegt. Tragischerweise gehen auch zahlreiche Fälle von Sexualdelikten, wie Vergewaltigung, häufig mit der sogenannten „Partnerschaftsgewalt“ einher. Die Dunkelziffer ist hoch, da viele Taten nicht gemeldet werden. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ leistete 2023 etwa 86.700 Kontaktaufnahmen, was auf einen hohen Bedarf an Unterstützung hinweist.
Der Weg zur Bekämpfung häuslicher Gewalt erfordert daher nicht nur politische Maßnahmen, sondern auch eine gesellschaftliche Sensibilisierung, um ein Klima zu schaffen, in dem Gewalt gegen Frauen in jeglicher Form nicht toleriert wird. Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November ist ein wichtiger Schritt, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen und die Betroffenen zu unterstützen.
Insgesamt ist die Herausforderung, die Entscheidungsprozesse innerhalb der Justiz zu optimieren, um schnellere Hilfe zu leisten und gleichzeitig die Grundrechte der Beschuldigten nicht aus den Augen zu verlieren. Es bleibt abzuwarten, wie die Justizministerkonferenz auf die dringend notwendigen Reformen reagieren wird.