Tattoo-Aktion in Kaiserslautern: Organspende sichtbar machen!

In Kaiserslautern fand eine Tattoo-Aktion zur Förderung der Organspende statt, bei der 40 Teilnehmer ihr Engagement zeigten.

In Kaiserslautern fand eine Tattoo-Aktion zur Förderung der Organspende statt, bei der 40 Teilnehmer ihr Engagement zeigten.
In Kaiserslautern fand eine Tattoo-Aktion zur Förderung der Organspende statt, bei der 40 Teilnehmer ihr Engagement zeigten.

Tattoo-Aktion in Kaiserslautern: Organspende sichtbar machen!

Das Thema Organspende bleibt in Deutschland weiterhin akut, denn die Zahl der Spender ist nach wie vor zu gering. Am vergangenen Wochenende fand im Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern eine besondere Aktion statt: eine Tattoo-Aktion zugunsten der Organspende. Diese Initiative sollte nicht nur das Bewusstsein für das wichtige Thema schärfen, sondern auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Unter den Tattoo-Begeisterten war Enno Zeeck, der sich für ein stilvolles Tattoo in Form eines Halbkreises entscheiden hat. Diese symbolische Tinte ist für ihn nicht nur ein modisches Statement, sondern eine klare Botschaft: Er möchte seinen Wunsch zur Organspende für alle sichtbar machen. „Mein Organspendeausweis verblasst irgendwann, und ich will sicherstellen, dass Ärzte im Ernstfall über meinen Wunsch informiert sind“, erklärte er stolz. Bemerkenswert ist, dass diese Tattoos zwar eine persönliche Willensbekundung darstellen, jedoch rechtlich nicht bindend sind – ein Organspendeausweis bleibt weiterhin unerlässlich.

Eine kreative Kampagne für mehr Aufmerksamkeit

Die Tattoo-Aktion wurde in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein „Junge Helden“ ins Leben gerufen. Dessen Kampagne „OPT.INK“ hat das Ziel, das Bewusstsein für Organspende zu erhöhen. Rund 700 Tattoo-Studios in Deutschland sind bereits an dieser Aktion beteiligt. Das konkrete Tattoo-Motiv, das aus einem Kreis und zwei Halbkreisen besteht, symbolisiert das „Geschenk des Lebens“ und soll Gespräche über Organspende anregen. „Wir möchten, dass die Menschen offen über den Themen Organspende und das Leben nach dem Tod reden“, sagte ein Vertreter des Vereins.

Im Westpfalz-Klinikum ließen sich an diesem Tag 40 Menschen tätowieren, wobei über 100 Personen ihr Interesse bekundet hatten. Ein neuer Termin für eine weitere Tattoo-Aktion im Herbst steht bereits in den Startlöchern – ein Zeichen dafür, dass viele bereit sind, für die gute Sache zu stehen.

Aktuelle Zahlen und Trends

Laut aktuellem Stand warten in Rheinland-Pfalz etwa 130 Menschen auf ein Spenderorgan, jedoch erhalten jährlich nur 25 von ihnen eines. Diese tiefen Zahlen machen deutlich, wie wichtig es ist, die Organspendebereitschaft zu erhöhen. Statistiken zeigen, dass 84 % der Befragten einer Umfrage der BZgA die Organspende positiv sehen und über 73 % sogar bereit wären, selbst zu spenden. Dennoch hatten nur 44 % im Jahr 2022 einen Organspendeausweis, was zeigt, dass noch viel Aufklärungsarbeit nötig ist.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen. In Deutschland gilt die Zustimmungslösung für Organspenden – das heißt, nur wer ausdrücklich zustimmt oder dessen Angehörige zustimmen, darf Organe spenden. Dies steht im Gegensatz zur Widerspruchslösung, die beispielsweise in der Schweiz und in Österreich Anwendung findet.

Mit dem am 18. März 2024 eingeführten Organspende-Register sollen Ärzte nun schneller und sicherer klären können, ob jemand bereit ist zu spenden, was Familien in schwierigen Entscheidungssituationen entlastet. Dennoch bleibt der Organspendeausweis das bedeutendste Dokument.

Das Engagement von Felix Kindel, dem Transplantationsbeauftragten, läutet eine neue Ära der Diskussion um Organspenden ein. Er hofft, dass Aktionen wie die Tattoo-Initiative dazu beitragen, dass mehr Menschen ihre Entscheidung zur Organspende schriftlich festhalten oder ihren Angehörigen mitteilen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Organspendebereitschaft in Deutschland entwickeln wird, doch mit solcher kreativen Ansätze wie Tattoo-Aktionen stehen wir auf einem vielversprechenden Weg.

Für mehr Informationen: SWR, ZDF, Patientenverfügung.digital.