Erftverband plant Hochwasserschutz: Riesenbecken für Flerzheim!

Erftverband plant Hochwasserschutz: Riesenbecken für Flerzheim!
Die Region rund um Flerzheim steht vor einem einschneidenden Projekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Der Erftverband prüft die Machbarkeit eines umfassenden Hochwasserrückhaltebeckens an der Swist, das eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Hochwasserereignisse spielen soll. Laut Euwid Wasser soll das geplante Trockenbecken ein Rückhaltevolumen von etwa 1,8 Millionen Kubikmetern schaffen und dafür eine Fläche von rund 79 Hektar benötigen.
Aktuell wird der betreffende Boden größtenteils für intensive Landwirtschaft genutzt und bietet hochwertige Böden. Bei der Planung ist es notwendig, die liegenschaftlichen Randbedingungen zunächst zu klären. Wichtig ist auch, dass das Hochwasserrückhaltebecken nur bei außergewöhnlichen Hochwasserereignissen gefüllt werden soll. So könnte die Natur ihren Lauf nehmen, ohne dass die Gewässer vorab alteriert werden.
Handlungsdruck und Notwendigkeit
Die Swist wird vom Land Nordrhein-Westfalen als Risikogewässer eingestuft, was den Handlungsdruck für die Verbesserung des technischen Hochwasserschutzes weiter erhöht. Der hessische Landesbetrieb weist darauf hin, dass Hochwasserereignisse natürliche Prozesse sind und nicht gänzlich verhindert werden können, insbesondere unter dem Einfluss des Klimawandels. Diese Ereignisse, befeuert durch Extreme wie hohe Niederschläge oder Schneeschmelze, stammten nicht zuletzt aus einer zunehmend versiegelten Landschaft, die das Risiko von Hochwasserschäden erhöht.
Um den hohen Anforderungen an den Hochwasserschutz gerecht zu werden, sind zusätzliche kommunale Maßnahmen nötig, um die hydraulische Leistungsfähigkeit in den betroffenen Ortslagen zu steigern. Laut dem NABU zeigt die Erfahrung, dass „technischer Hochwasserschutz“ wie Dämme und Deiche allein nicht ausreicht. Der NABU fordert eine Kombination aus natürlichen und technischen Hochwasserschutzmaßnahmen. Hierbei wird besonders die Renaturierung von Flüssen und Auen als unerlässlich angesehen, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Hochwasserereignissen zu erhöhen.
Investitionen und Multifunktionalität
Um das Flächenverbrauchsproblem anzugehen, untersucht der Erftverband zudem Möglichkeiten zur multifunktionalen Nutzung der Flächen. Durch kluge Planung könnte eine sinnvolle Nutzung der Flächen ohne große Einschränkungen für die Landwirtschaft gewährleistet werden. Neueste Analysen zeigen, dass das Risiko von Hochwasserschäden bis 2040 um bis zu 90% zunehmen könnte. Der NABU warnt auch vor den enormen finanziellen Belastungen, die durch Hochwasserereignisse in Deutschland entstehen. Nur ein Bruchteil dieser Schäden ist durch Versicherungen abgedeckt.
Insgesamt ist es klar: Die Initiative zur Errichtung dieses Rückhaltebeckens könnte nicht nur einen bedeutenden Schritt in Richtung Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger darstellen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Wandel im Hochwasserschutz leisten.