Koblenz feiert 50 Jahre Südbrücke: Ein Blick auf die Baugeschichte!

Koblenz feiert 50 Jahre Südbrücke: Ein Blick auf die Baugeschichte!
Am 20. Juni 2025 feiert die Südbrücke in Koblenz ein bemerkenswertes Jubiläum: vor 50 Jahren wurde sie in Betrieb genommen. Der Koblenzer Hansjörg Schütz, heute 67 Jahre alt, erinnert sich genau an diesen Tag. Mit dem Fahrrad fuhr er von Karthause zur Brücke, nicht etwa zur Schule, sondern um das neue Wahrzeichen seiner Stadt zu bestaunen.
Die Südbrücke ist nicht irgendeine Straßenbrücke, sondern eine essenzielle Verbindung zwischen den Stadtteilen Oberwerth und Horchheim. Sie führt über den Rhein und spielt eine zentrale Rolle für den Verkehr in der Region. Diese Verkehrsachse verbindet die Bundesstraßen B 327, B 9, und B 49 mit der B 42. Die Brücke liegt dabei am Rheinkilometer 588 und ist die erste ihrer Art am Mittelrhein, die unterhalb der Schiersteiner Brücke (A 643) errichtet wurde, wie die Wikipedia festhält.
Ein ambitioniertes Bauprojekt
Der Bau der Südbrücke war Teil des ambitionierten Projekts „Südtangente Koblenz“, das schließlich eine Gesamtlänge von 12 Kilometern umfasst. Der Bau der Brücke selbst zog sich von Oktober 1969 bis Juni 1975 hin und kostete stolze 104 Millionen DM, was heute etwa 166,4 Millionen Euro entspricht. Immerhin übernahm die Bundesrepublik Deutschland die kostspielige Investition. Die Brücke ist beeindruckende 442 Meter lang und besitzt eine längste Stützweite von 236 Metern. Ihre sechs Fahrspuren sind 29 Meter breit und ermöglichen einen reibungslosen Verkehr.
Leider ist die Geschichte des Brückenbaus auch von Tragödien geprägt. Während der Arbeiten kam es zu zwei schweren Unglücken, die das Projekt erheblich belasteten: Am 10. November 1971 stürzte ein Teil der Brücke ein und forderte 13 lives, während ein weiteres Unglück am 21. September 1972 sechs Tote zur Folge hatte. Diese Vorfälle führten zu umfangreichen Verstärkungsmaßnahmen, die schließlich den erfolgreichen Abschluss des Projekts ermöglichten.
Von der Südbrücke zur Rheinbrücke Koblenz–Waldshut
Nicht weit von Koblenz entfernt liegt die Rheinbrücke Koblenz–Waldshut, die trotz ihrer anderen Ausmaße ebenfalls eine wichtige Funktion erfüllt. Sie verbindet Koblenz mit Waldshut in der Schweiz und dient als Straßenbrücke über den Hochrhein. Auch wenn sie im Jahr 1931 bis 1932 erbaut wurde, kann sie im Vergleich zu moderneren Bauten wie der Südbrücke nicht mithalten. Interessanterweise wurde 2020 ein „Letter of Intent“ unterzeichnet, um den Bau einer weiteren Rheinbrücke zu planen und somit den grenzüberschreitenden Verkehr zu verbessern.
Doch zurück zur Südbrücke: Eine Gedenktafel vor Ort erinnert an die 19 Arbeiter, die ihr Leben während des Baus verloren, und sorgt dafür, dass ihre Erinnerung auch heute noch einen Platz in der Zukunft hat. Die Brücke ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für den Ehrgeiz und die Herausforderungen, die mit solch großen Projekten verbunden sind.
Mit ihrer Eröffnung vor 50 Jahren hat die Südbrücke die Verkehrsprobleme, die durch die Pfaffendorfer Brücke entstanden waren, entscheidend gemildert und bis heute ihren Platz in der Koblenzer Stadtgeschichte gefunden.