Jugendliche in Gefahr! Flaschenwurf auf Straße verhindert schlimmeres Drama
Am 27.06.2025 kam es zu einem Verkehrsunfall in Ingelheim, als Jugendliche eine Flasche auf die Straße warfen. PKW-Fahrerin verhinderte Schlimmeres. Zeugenaufruf!

Jugendliche in Gefahr! Flaschenwurf auf Straße verhindert schlimmeres Drama
Am 27. Juni 2025, kurz nach 17:00 Uhr, wurde die Polizei in Ingelheim zu einem Vorfall auf der L428 zwischen Ingelheim und Groß-Winternheim gerufen. Eine 51-jährige PKW-Fahrerin aus Ingelheim konnte durch ihre schnelle Reaktion einen möglichen Unfall verhindern. Jugendliche hatten von einer Fußgängerbrücke eine PET-Flasche auf die Fahrbahn geworfen, die diese gefährdeten. Glücklicherweise blieb es ohne Personen- und Sachschaden. Die Jugendlichen konnten im Anschluss nicht mehr angetroffen werden, und die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Ingelheim zu melden, um Informationen bereitzustellen, die zur Aufklärung des Vorfalls beitragen könnten.
Doch warum ist der Fall so brisant? Ein Blick auf die Verkehrssicherheit unter Jugendlichen zeigt, dass diese Altersgruppe besonders häufig in der Fahrsicherheit gefährdet ist. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) ist die Unfallhäufigkeit unter jungen Erwachsenen, insbesondere den 18- bis 24-Jährigen, stark angestiegen. Im Jahr 2023, so das BMV, wurden 272 junge Menschen im Straßenverkehr getötet – das entspricht 9,6 % aller Verkehrstoten in Deutschland. Diese alarmierende Zahl verfolgt die Behörden, die verschiedene Programme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ins Leben gerufen haben.
Die Herausforderungen für junge Fahrer
Über 15-Jährige dürfen in Deutschland Mofa- und Mopedführerscheine erwerben, was ihnen eine frühzeitige Mobilität verschafft. Dies kann allerdings auch fatale Folgen haben: Wie die ADAC-Unfallforschung berichtet, verursachen junge Fahrer zwischen 18 und 24 mehr Unfälle und sind dabei oft in Alleinunfälle verwickelt. Besonders häufig sind Überhöhungen der Geschwindigkeit und mangelnde Fahrpraxis Gründe für Unfälle. Fast 30 % der Unfälle dieser Altersgruppe sind Alleinunfälle – ein Wert, der im Vergleich zu älteren Fahrern (18 %) deutlich höher liegt.
Ein zentraler Aspekt ist die Neigung junger Fahrer, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Oft geht das einher mit einer unangemessenen Geschwindigkeitsanpassung. Zudem verletzen sich nicht angeschnallte Insassen bei Unfällen deutlich schwerer. Schätzungsweise 76 % der Unfälle junger Fahrer geschehen auf Land- und Bundesstraßen, wo die Risiken besonders hoch sind. Hier sind Fehler beim Einbiegen oder Kreuzen ebenfalls häufige Verursacher von Kollisionen. Die nachlassende Unfallrate in den letzten Jahren lässt sich unter anderem auf Programme wie das „Begleitete Fahren ab 17“ zurückführen, das nachweislich das Unfallrisiko um 20 % senken kann.
Präventionsmaßnahmen und Aufklärung
Um diese Probleme anzugehen, hat das BMV zahlreiche Bildungsinitiativen lanciert. Die Online-Serie „Das Gesetz der Straße“ mit Ralph Caspers zielt darauf ab, Jugendliche für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Begleitend stehen Schulen kostenlose, modulare Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, die Themen wie Ablenkung durch Smartphones, Alkohol und Drogen thematisieren, um das Bewusstsein der jungen Menschen zu schärfen. Zudem engagiert sich die Deutsche Verkehrswacht mit dem Programm „Jung + Sicher + Startklar“, das direkte Veranstaltungen in Schulen anbietet, um junge Fahrer über die Risiken im Straßenverkehr aufzuklären.
Der Fall auf der L428 ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Jugendliche über verantwortungsvolles Fahren zu informieren und den Risiken, die mit ihrer Mobilität einhergehen, entgegenzuwirken. Es bleibt zu hoffen, dass durch gemeinsame Anstrengungen aller Akteure im Verkehrswesen solche kritischen Situationen in Zukunft vermieden werden können.