Bafög-Reform: Teilerfolge, aber dringender Handlungsbedarf bleibt!

Bafög-Reform: Teilerfolge, aber dringender Handlungsbedarf bleibt!
Die Diskussion um das Bafög bleibt auch 2025 ein heißes Thema in Deutschland. Nach den neuesten Änderungen, die zum Wintersemester 2024/25 in Kraft traten, sieht das rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerium weiterhin Nachbesserungsbedarf. Trotz leichter Verbesserungen, wie einer moderaten Steigerung der Bedarfssätze und der Wohnkostenpauschale, zeigen die Zahlen, dass die Trendwende noch auf sich warten lässt.
Die aktuellen Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im Wintersemester 2024/25 wurden mehr als 14.300 Bafög-Anträge bewilligt, doch damit liegt die Zahl deutlich unter den rund 16.500 Bewilligungen im Wintersemester 2019/20. Besonders alarmierend ist die steigende Zahl der Studierenden, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken, vor allem in größeren Städten. Ein kräftiger Anstieg des durchschnittlichen Förderbeitrags auf 651,58 Euro kann die Lage also nur bedingt verbessern, da er vor fünf Jahren noch bei 521,10 Euro lag.
Änderungen und neue Förderungen
Die Rahmenbedingungen wurden mit dem 29. Bafög-Änderungsgesetz jedoch ein Stückweit optimiert. Zu den Neuerungen gehört die Erhöhung der Bedarfssätze um 5 % sowie die Anhebung der Einkommensgrenzen um 5,25 %. So steigt die Wohnkostenpauschale für Studierende, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, von 360 auf 380 Euro.
Ein besonderes Augenmerk gilt zudem der Einführung einer einmaligen Studienstarthilfe von 1.000 Euro für Studienanfänger, die aus einkommensschwachen Haushalten stammen. Die Antragstellung erfolgt voraussichtlich über das Portal „Bafög Digital“, und die Starthilfe muss nicht zurückgezahlt werden. Hierbei handelt es sich um einen Ansatz, um die finanzielle Situation junger Menschen zu entlasten und den Zugang zu Bildung zu erleichtern.
Forderungen nach Weiterentwicklungen
Trotz dieser Fortschritte bleibt die Kritik bestehen. Grünen-Abgeordnete Lea Heidbreder betont, dass die Wohnkostenpauschale nicht mit den realen Mietkosten in Hochschulstädten übereinstimme und fordert weitere Reformen, um ein elternunabhängiges und existenzsicherndes Bafög zu schaffen. Diese Forderung ist angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten mehr denn je notwendig.
Eine langfristige Perspektive wird auch durch Bildungskredite angeboten, die unterschiedlichen Banken bereitstellen, unter anderem von der KfW-Gruppe. Diese Kredite können für Studierende in der Schlussphase, für Praktika oder sogar für Aufbaustudiengänge beantragt werden. Allerdings sind diese finanziellen Unterstützungen nicht ohne Risiko, da sie in der Regel nach dem Studium zurückgezahlt werden müssen.
Die ergriffenen Maßnahmen und die damit verbundenen Veränderungen im Bafög-System können als erste Schritte in die richtige Richtung angesehen werden, doch die Rückmeldungen aus den Hochschulen und die finanzielle Realität vieler Studierender verdeutlichen, dass die Anstrengungen in diesem Bereich noch lange nicht ausreichen.