Mainz plant neues Besucherzentrum für historischen Judensand-Friedhof!

Mainz plant neues Besucherzentrum für historischen Judensand-Friedhof!
Die SchUM-Städte Mainz, Worms und Speyer treten mit frischen Projekten und Investitionen in den Vordergrund. Amram ben Yona, der vor fast 1000 Jahren von Jerusalem nach Mainz kam, ist nicht nur eine historische Figur, sondern auch ein Symbol des reichen jüdischen Erbes in der Region. Diese Städte sind Teil des Erbes des aschkenasischen Judentums und haben schon lange eine tiefe kulturelle Bedeutung.
Die UNESCO hat die jahrhundertealten Friedhöfe „Judensand“ und „Heiliger Sand“ sowie diverse Synagogen und Mikwen dieser Städte im Jahr 2021 zum Weltkulturerbe erklärt. Durch diese Anerkennung sollen nicht nur die historische Bedeutung gewürdigt, sondern auch die Besucherzahlen gesteigert werden. Dies wird durch das Vorhaben, ein neues Besucherzentrum am Alten Jüdischen Friedhof in Mainz zu errichten, noch verstärkt. Laut faz.net steht der geplante Bau über dem 1926 angelegten Denkmalfriedhof und soll im nächsten Jahr eröffnen.
Einblicke in die jüdische Geschichte
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Verbesserung der Besucherinformationen mit einem Budget von fünf Millionen Euro. Dazu gehört auch ein Infopavillon, von dem aus man einen direkten Blick auf die jüdische Geschichte werfen kann. „Der Mainzer Judensand gilt als einer der größten und ältesten jüdischen Friedhöfe Europas“, betont das Projektteam. Aktuell wird ein Verbindungspfad zur Mombacher Straße saniert, dessen Fertigstellung bis Ende September 2025 geplant ist.
Kulturell betrachtet spielt der alte jüdische Friedhof eine zentrale Rolle, da er mit 1700 historischen Grabsteinen als besondere Gedächtnisstätte dient, die über die Jahrhunderte hinweg Zeuge von Verfolgungen war. Grabsteine wurden einst für den Bau von Straßen und Gebäuden verwendet, ein Zeichen für das oft tragische Schicksal der jüdischen Gemeinden in der Region.
Schum-Städte im Wandel
Der Synagogengarten in Worms, ein weiterer bedeutender Ort der jüdischen Kultur, wird derzeit vollständig renoviert. Besucher können sich auf interaktive Bildungseinheiten freuen, die Einblicke in die Geschichte und Bedeutung des Synagogenviertels bieten. Timo Horst, Leiter der Stadtentwicklung, erklärte, wie wichtig solche Projekte sind, um die kulturelle Identität und die Geschichte des jüdischen Lebens in Worms lebendig zu halten. Der Garten wird barrierefrei gestaltet, sodass er für alle zugänglich ist. Auch die Synagoge und Mikwe in Worms sind Teil der UNESCO-Weltkulturerbestätten, wie schumstaedte.de berichtet.
Zusätzlich hat sich die Mainzer jüdische Gemeinde nach dem Holocaust stark etabliert und ein neues Gemeindezentrum errichtet. Dies zeigt, wie lebendig und widerstandsfähig die Kultur trotz der dunklen Kapitel der Geschichte ist.
Auf eine lange Geschichte von Koexistenz, Verfolgung und religiöser Entfaltung zurückblickend, sind die SchUM-Städte ein wertvolles Erbe. Die Entstehung dieser bedeutenden Kulturstätten und die Bemühungen um ihre Erhaltung und Wiederbelebung sind eindrucksvoll dokumentiert, nicht zuletzt durch das Raschi-Haus in Worms. Hier wird die Geschichte der SchUM-Gemeinden präsentiert, die über Jahrhunderte hinweg zum Austausch und zur politischen Zusammenarbeit beitrugen, so juedische-allgemeine.de.
Die Pläne in Mainz, Worms und Speyer zeigen, dass Geschichte nicht nur bewahrt, sondern auch lebendig gehalten wird. Mit klugen Investitionen und kulturellen Projekten wird diese kostbare Geschichte zugänglich gemacht für die kommenden Generationen. Es bleibt spannend zu sehen, wie die Zukunft dieser Stätten, geprägt von traditioneller Geschichte und modernem Denken, aussehen wird.