Schock für Kreativfans: Traditionskette Listmann schließt Filialen!

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Traditionskette Listmann schließt nach 136 Jahren ihre Filialen in Mainz und Umgebung. Räumungsverkauf bis zum 31. Dezember 2025.

Traditionskette Listmann schließt nach 136 Jahren ihre Filialen in Mainz und Umgebung. Räumungsverkauf bis zum 31. Dezember 2025.
Traditionskette Listmann schließt nach 136 Jahren ihre Filialen in Mainz und Umgebung. Räumungsverkauf bis zum 31. Dezember 2025.

Schock für Kreativfans: Traditionskette Listmann schließt Filialen!

Eine Ära geht zu Ende: Die Traditionskette Listmann, die sich seit 136 Jahren auf Bastel- und Künstlerbedarf spezialisiert hat, schließt zum Jahresende ihre Türen. Geschäftsführer Oliver Listmann, der das Unternehmen in vierter Generation leitet, gab bekannt, dass die Filialen in Mainz, Wiesbaden, Koblenz und Aachen betroffen sind. Einzig die Filiale in Aachen wird ab 2026 unter einem neuen Inhaber fortgeführt. Die Schließung trifft rund 115 Mitarbeiter:innen, für die ein Sozialplan erarbeitet wurde, um den Übergang zu erleichtern. Tränen flossen bei der Bekanntgabe dieser Nachricht, wie Merkur berichtet.

Der Grund für diesen Schritt? Ein fehlender Nachfolger. Oliver Listmanns Söhne haben andere berufliche Wege eingeschlagen, und trotz mehrerer Verkaufsversuche blieb das Familienunternehmen auf der Strecke. Sein umfangreiches Sortiment von etwa 85.000 Artikeln war für große Handelsketten zu komplex und für kleinere Händler nicht tragbar. Hinzu kommen steigende Kosten und ein verändertes Einkaufsverhalten der Kundschaft, das alle Einzelhändler belastet.

Räumungsverkauf und Abschied

Bereits am 30. Oktober 2025 begann in den betroffenen Filialen der Räumungsverkauf. Viele Schnäppchenjäger sind bereits in die Geschäfte geströmmt, um die letzten Produkte zu ergattern, während Listmann auf Instagram seine Dankbarkeit gegenüber den Kunden zum Ausdruck bringt und sie ermutigt, bis zur Schließung am 31. Dezember 2025 vorbeizuschauen. Es gibt Rabatte auf alles, was die Abschiedsstimmung etwas aufhellt.

In der Hauptfiliale in Mainz etwa 50 Mitarbeiter:innen werden stark betroffen sein, aber die Hoffnung bleibt, dass die neue Filiale in Aachen unter dem neuen Betreiber florieren wird, wie N-AG berichtet. Allerdings stellt sich die Frage, was diese Schließung für zukünftige Geschäfte im Einzelhandel bedeutet.

Die Herausforderungen des Einzelhandels

Die Schließung von Listmann ist nicht nur eine lokale Tragödie, sondern ein Spiegelbild der Herausforderungen, mit denen viele Einzelhändler heute konfrontiert sind. Laut einer Studie der IHK-ibi wird bis 2025 mehr als die Hälfte der inhabergeführten Unternehmen mit dem Thema Unternehmensnachfolge konfrontiert sein. Ganze 43 % müssen aufgrund fehlender Nachfolger ihr Geschäft schließen. Zudem zeigen über zwei Drittel der Händler eine positive Erwartung hinsichtlich einer Umsatzsteigerung durch Online-shops und innovative Verkaufsstrategien, wie auf ibi.de dargestellt.

Die Kette Listmann hat viele Jahre lang einen Platz im Herzen von Kreativen und Bastelfreunden in Deutschland gehabt. Ihre Geschichte beginnt 1889, als Friedrich Listmann und Johann Stellwagen in Mainz die Firma als Großhandelsunternehmen für Eisenwaren und Baubeschläge gründeten. Im Laufe der Zeit hat sich die Kette immer wieder angepasst, zuletzt in den 1990er Jahren mit einer Fokussierung auf Künstlerbedarf und Bastelartikel. Doch die neuesten Entwicklungen und die rasante Digitalisierung hinterlassen ihre Spuren.

Immer mehr Einzelhändler kämpfen auch mit den Herausforderungen rund um die IT und Cybersecurity, während sie sich auf die neuen Realitäten des Marktes einstellen müssen. Es bleibt abzuwarten, wie die Branche die notwendigen Veränderungen meistern wird und welche Lehren aus dem Schicksal von Listmann gezogen werden können.