Schulkrise in Rheinland-Pfalz: Ein Viertel bleibt in der ersten Klasse sitzen!
Bildungskatastrophe in Rheinland-Pfalz: 25% der Schüler wiederholen die erste Klasse. Ursachen, Forderungen und mögliche Reformen.

Schulkrise in Rheinland-Pfalz: Ein Viertel bleibt in der ersten Klasse sitzen!
An der Gräfenau-Grundschule in Rheinland-Pfalz scheinen die Sorgen um die Bildungslage der Schülerinnen und Schüler größer denn je zu sein. Aktuelle Berichte zeigen, dass rund ein Viertel der Kinder dort die erste Klasse wiederholen müssen. Die Schulleiterin ist besorgt und fordert dringend mehr Unterstützung, namentlich zwei Lehrkräfte für die Hauptfächer Deutsch und Mathematik. Diese Situation spiegelt ein größeres Problem wider, das das Bildungssystem in Rheinland-Pfalz betrifft.
Nach dem INSM-Bildungsmonitor 2025 belegt Rheinland-Pfalz einen unglücklichen Platz 12 unter 16 Bundesländern – das ist der fünftschlechteste Rang. Bildungsstudien deuten darauf hin, dass Kinder in diesem Bundesland im Vergleich zu anderen, wie Sachsen, Bayern und Hamburg, abgehängt werden. Hauptgründe dafür sind die mangelnde Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und eine unzureichende Sprachförderung. Diese Probleme treten bereits in der frühkindlichen Bildung auf, was besorgniserregend ist.
Vorhandene Stärken und Schwächen
Ein Lichtblick ist die Internationalisierung des Bildungsangebots: Rheinland-Pfalz belegt einen Spitzenplatz im Fremdsprachenunterricht an Grundschulen, was eine positive Wendung in der Bildungslandschaft darstellt. Zudem kann das Land mit der höchsten Erfolgsquote an beruflichen Vollzeitschulen (95,3%) aufwarten.
Doch trotz dieser Stärken gibt es viel Verbesserungspotenzial. So belegen Analysen, dass Rheinland-Pfalz in der Forschungsorientierung unterdurchschnittlich abschneidet. Die Drittmittel pro Professor sind mit 138.800 Euro die zweithöchsten im Ländervergleich. Ausgaben für die Digitalisierung sind ebenfalls gering, mit nur 38,8 neuen IT-Ausbildungsverträgen pro 100.000 Erwerbstätigen. Hier lässt sich ansetzen, um die Wettbewerbsfähigkeiten der Schulen nachhaltig zu verbessern.
Öffentliche Meinung und Reformbedarf
Die Notwendigkeit für tiefgreifende Reformen ist auch in der Bevölkerung angekommen. Viele Bürgerinnen und Bürger unterstützen Maßnahmen wie verpflichtende Sprachtests ab dem 4. Lebensjahr (71,1%) oder datengestützte Berufsorientierung (67,6%). Es besteht ein breiter Konsens über die Forderung nach mehr Autonomie für Schulen (67,0%) und regelmäßigen standardisierten Leistungstests (65,6%). Diese Entwicklungen sind ein klarer Appell an die Verantwortlichen im Bildungsministerium in Mainz.
Immer wieder wird der „arrogante“ Umgang des Ministeriums kritisiert, wie die Rheinpfalz berichtet. Es mangelt nicht nur an einem effektiven Konzept zur Verbesserung der Schulen in Problemvierteln, sondern auch an der dringend nötigen Reflexion über die eigenen Versäumnisse. Während andere Bundesländer durch strengere Vorgaben oder umfassende Datenanalyse bessere Ergebnisse erzielen, scheint Rheinland-Pfalz in der Schulpolitik hinterherzuhinken.
Die Bewertungen des Bildungsmonitors, die am 11. September 2025 veröffentlicht wurden, unterstreichen die Dringlichkeit. Rheinland-Pfalz braucht ein gutes Händchen, um die Bildungsmisere zu überwinden und den Herausforderungen, die bereits im Kita-Alter beginnen, mit frischen Ansatzpunkten zu begegnen.