Zoo Neuwied trauert um Löwenkönig Schröder: Ein Abschied von Legende
Der Zoo Neuwied trauert um Löwenmännchen „Schröder“, der nach 19 Jahren wegen gesundheitlicher Probleme eingeschläfert wurde.

Zoo Neuwied trauert um Löwenkönig Schröder: Ein Abschied von Legende
Der Zoo Neuwied hat einen schmerzlichen Verlust erlitten: Das Löwenmännchen „Schröder“, ein beliebter Bewohner und früherer Zuchtkater, wurde nach 19 Jahren eingeschläfert. In den letzten Monaten hatte der imposante Berberlöwe gesundheitlich stark abgebaut, was die Entscheidung für die Euthanasie schließlich notwendig machte. Markenzeichen von „Schröder“ war sein leicht schielender Blick und die kräftige Mähne, die ihn zu einem einzigartigen Anblick im Zoo machten, wie die Rhein-Zeitung berichtet.
„Schröder“ hatte in seiner Zeit zahlreiche Besucher begeistert. Viele waren fasziniert von seiner majestätischen Ausstrahlung und seinem sanften Wesen. Doch in den letzten Monaten kam es zu einer rasanten Verschlechterung seines Gesundheitszustands. Laut Blick aktuell litt er unter verschiedenen Alterskrankheiten, die seine Lebensqualität stark beeinträchtigten. Schmerzhafte degenerative Veränderungen am Gehirn sowie Probleme mit den Nieren und mehrere Bandscheibenvorfälle waren festgestellt worden. Die Euthanasie fand in seiner vertrauten Umgebung statt, um ihm einen würdevollen Abschied zu ermöglichen.
Ein Löwe mit Geschichte
„Schröder“ wurde im Mai 2006 geboren und war der erste männliche Berberlöwen-Nachwuchs nach der Ankunft der ersten Tiere dieser Art aus Marokko in Neuwied. Sein Name wurde zu Ehren eines verstorbenen Raubtierpflegers gewählt. Im Jahr 2010 übernahm er die Rolle des Zuchtkaters und war damit maßgeblich an der Fortpflanzung von Berberlöwen in Zoos in ganz Europa beteiligt. Zwischen 2011 und 2021 zeugte er dreizehn gesunde Jungtiere, die in verschiedenen Zoos und Tierparks leben und selbst bereits Nachwuchs haben. Diese Leistung ist besonders bedeutsam, da Berberlöwen in freier Wildbahn ausgestorben sind, wie Wikipedia anmerkt berichtet.
Heutzutage gibt es in Europa unter 50 Berberlöwen, und „Schröder“ hat durch seine Nachkommen und die Konservierung von Spermien dafür gesorgt, dass die Linie weiterlebt. Berberlöwen, auch bekannt als Atlaslöwen oder nubische Löwen, waren einst in Nordafrika verbreitet und gelten seit den frühen 1940ern als ausgestorben, wobei sie als eigenständige Unterart bis ins 20. Jahrhundert existierten.
Die Zukunft im Zoo Neuwied
Nach dem Verlust von „Schröder“ bleibt die 14-jährige Löwin Zari allein in der Löwenanlage zurück. Die Zukunft der Berberlöwenhaltung im Zoo Neuwied wird nun in Absprache mit der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) geprüft. Es bleibt abzuwarten, wie es mit dieser faszinierenden, vom Aussterben bedrohten Art weitergeht.