Neuer Hoffnungsträger für Heßheim: Hausärztin übernimmt Praxis!

Neuer Hoffnungsträger für Heßheim: Hausärztin übernimmt Praxis!
Im Frankenthaler Umland ist die Sorge um die hausärztliche Versorgung groß. Nach dem unerwarteten Schließen der Heßheimer Hausarztpraxis im März dieses Jahres, geht nun ein Lichtblick durch die Gemeinde. Wie die Rheinpfalz berichtet, hat die Kassenärztliche Vereinigung einer Ärztin einen der beiden Vertragsarztsitze der geschlossenen Praxis zugeteilt. Auf Anfrage von Bürgermeister Michael Reith (SPD) gab dieser bekannt, dass die Ärztin ihren Namen vorerst nicht nennen möchte, was in solchen Fällen nicht unüblich ist.
Die Eröffnung ihrer neuen Praxis ist für den 2. Oktober geplant, was viele Heßheimer Patienten freuen dürfte, die seit der Schließung woanders betreut werden mussten. Das ehemalige Praxisgebäude, das von dem Ehepaar Scheid aufgegeben wurde, gehört der Ortsgemeinde Heßheim, die es der neuen Ärztin zur Miete überlassen wird. Der Bürgermeister hofft, dass viele Patienten in die neue Praxis zurückkehren werden und es genügend Nachfrage für zwei Vertragsärzte gibt.
Ein wichtiger Schritt für die gesundheitliche Versorgung
Die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Diese spezielle Form der medizinischen Versorgung stellt sicher, dass Hausärzte die erste Anlaufstelle für Patienten sind, um ihre weitere Behandlung zu koordinieren. Wie die Webseite der Hausärzteversorgung Hessen erklärt, profitieren Patienten in einem HZV-System von besserer und koordinierter Versorgung, da Hausärzte einen umfassenden Überblick über die Krankengeschichte, Medikation sowie das private und berufliche Umfeld ihrer Patienten haben.
Mit dem neuen Vertragsarztsitz in Heßheim wird die Rolle der Hausärzte im Gesundheitssystem weiter gestärkt. Wissenschaftliche Evaluierungen zeigen, dass Hausärzte unter HZV auch fair vergütet werden, was zur Attraktivität dieser Versorgungsform beiträgt. Der Paragraph 73b im Sozialgesetzbuch V sichert die gesetzliche Grundlage dafür, dass viele Hausärzte in Deutschland in diesem System tätig sind. Aktuell nehmen bereits rund 16.000 Hausärzte und mehr als 5,9 Millionen Patienten daran teil.
Die Zukunft der hausärztlichen Versorgung in Heßheim
Die neue Ärztin hat bereits Personal rekrutiert, wird jedoch anfangs alleine arbeiten. Die Entscheidung, ob sie einen Praxispartner hinzuziehen möchte, bleibt ihr überlassen. Eine Möglichkeit besteht auch darin, die Praxis bis zu ihrem Ruhestand in ein allgemeinmedizinisches Versorgungszentrum zu überführen, was voraussichtlich die Verbandsgemeinde ins Auge fassen könnte.
Das Konzept der ambulanten Versorgung, welches die Grundlage der vertragsärztlichen Versorgung bildet, zoomt in auf die Wichtigkeit niedergelassener Ärzte. In Deutschland sind diese der Hauptakteur im Bereich der ambulanten Versorgung, wobei der größten Teil dieser Behandlungen ohne nächtliche Aufenthalte im Krankenhaus erfolgt. Ein starkes und gut funktionierendes Praxissystem ist daher unerlässlich für die Gesundheitsversorgung in Heßheim und darüber hinaus. Der Start einer neuen Praxis am 2. Oktober bietet Hoffnung auf eine Rückkehr der gewohnten Versorgungsstrukturen und eine Verbesserung der gesundheitlichen Betreuung der Bevölkerung.
Die Verstärkung der hausärztlichen Versorgung ist ein klarer Schritt in die richtige Richtung für Heßheim. Die Gemeinde darf optimistisch sein, dass mit der neuen Praxis frischer Wind und Vertrauen in die ärztliche Betreuung zurückkehrt.