Waldsee feiert: Vergessener Bildstock wird neu belebt!
Am 6. Oktober 2025 wurde ein restaurierter Bildstock in Waldsee feierlich eingeweiht, um Platz und Erinnerung zu beleben.

Waldsee feiert: Vergessener Bildstock wird neu belebt!
Bei strahlendem Sonnenschein fand am 6. Oktober 2025 die feierliche Einweihung des restaurierten Bildstocks in Waldsee statt. Diese kleine Zeremonie, die sich an die Dorfgemeinschaft richtete, wurde von prominenten Akteuren begleitet, darunter Bürgermeisterin Claudia Klein (CDU) sowie den engagierten Mitstreitern Siegfried Keller und Norbert Keller. Besonders hervorzuheben ist Raimund Spindler, der sich unermüdlich dafür eingesetzt hat, dass der Bildstock nicht einfach in Vergessenheit gerät. In seiner Erinnerungsstunde, die den festlichen Rahmen einleitete, verband er die Vergangenheit mit der Gegenwart und schuf damit ein Ambiente zum Verweilen und Besinnen.
Rund um Waldsee stehen insgesamt fünf Bildstöcke, wobei einer davon über lange Zeit verloren war, bevor er nun ersetzt wurde. Diese religiösen Kleindenkmale, die oft an Wegkreuzungen platziert werden, haben eine tiefere kulturelle und spirituelle Bedeutung, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Wie die Erzbistum Köln erklärt, sind die gängigen Merkmale dieser Wegkreuze meist ein dreiteiliger Aufbau, bestehend aus Sockel, Schaft und Aufsatz. Sie sind oft Wegzeichen für Wanderer und Pilger und weisen auf gefährliche Stellen hin.
Das Erbe der religiösen Kleindenkmale
Wegkreuze und Bildstöcke sind nicht nur Zeugen der religiösen Kunst, sondern auch des Glaubens, der in der Region verwurzelt ist. Laut Libellius haben viele dieser Denkmale einen bleibenden kulturellen Wert. Oft könnten sie schöner kaum platziert sein, da sie an bedeutenden Orten errichtet werden – häufig zur Bitte um Gottes Segen oder um Dankbarkeit für überstandene Krankheiten. Über die Jahrhunderte zeigten sich jedoch auch Schattenseiten: Viele dieser Kreuze sind in einem bedauerlichen Zustand, da sie oft unter Zeit- und Geldmangel leiden.
Ein Beispiel für den verletzlichen Zustand religiöser Kleindenkmale zeigt sich in der historischen Retrospektive, dass während der französischen Besetzung von 1794 bis 1814 viele Kreuze verloren gingen. Zahlreiche dieser Denkmale wurden, wie Erzbistum Köln berichtet, entweder abgerissen oder mussten versteckt werden, um die religiösen Traditionen zu bewahren.
Ein Zeichen der Hoffnung in der Gegenwart
Die Wiederherstellung des Bildstocks in Waldsee ist ein ermutigendes Beispiel für den bewussten Umgang mit dem kulturellen Erbe. Die lebendigen Erinnerungen, die mit dem Bildstock verbunden sind, können nun wieder in den Alltag des Dorfes integriert werden. Gleichermaßen fördern solche Initiativen das Bewusstsein für die Bedeutung der Pflege und der Restaurierung von religiösen Kleindenkmalen wie etwa Bildstöcken, die als Landmarken unserer Geschichte fungieren.
Die Einweihungsfeier hat somit nicht nur den Bildstock neu belebt, sondern auch die Dorfgemeinschaft gestärkt und ermutigt, sich weiterhin für den Erhalt der kulturellen Identität einzusetzen – ein Schritt, der weit mehr ist als nur die Wiederherstellung eines vernachlässigten Ortes. Ein Ort, der nun wieder zum Verweilen einlädt und zum Nachdenken anregt, wird so hoffentlich ein Zeichen der Hoffnung für künftige Generationen sein.