Rheinland-Pfalz: Radfahrer bringen Alarm! Ist die Fahrradstadt in Gefahr?

Rheinland-Pfalz schneidet im ADFC-Fahrradklima-Test 2024 schlecht ab. Handlungsbedarf bei Radverkehrsförderung gesehen.

Rheinland-Pfalz schneidet im ADFC-Fahrradklima-Test 2024 schlecht ab. Handlungsbedarf bei Radverkehrsförderung gesehen.
Rheinland-Pfalz schneidet im ADFC-Fahrradklima-Test 2024 schlecht ab. Handlungsbedarf bei Radverkehrsförderung gesehen.

Rheinland-Pfalz: Radfahrer bringen Alarm! Ist die Fahrradstadt in Gefahr?

Rheinland-Pfalz hat beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test 2024 abermals einen herben Dämpfer erlitten. Mit einer enttäuschenden Schulnote von 4,2 belegt das Bundesland den vorletzten Platz unter den Flächenländern und schneidet nur schlechter ab als Berlin, das mit 4,6 ebenfalls wenig erfreulich bewertet wurde. Radfahrer in Hessen und Baden-Württemberg sind im Vergleich zufriedener und vergeben im Schnitt die Note 3,8, wie SWR berichtet.

Im Rahmen der Umfrage, an der rund 213.000 Menschen bundesweit teilnahmen, diskutieren Radfahrer über die mangelhafte Infrastruktur in ihren Städten. Insbesondere die unsicheren Radwege, schlechte Wegzustände und die noch immer hohe Zahl von Falschparkern tragen zur Unzufriedenheit bei. ADFC Rheinland-Pfalz sieht nun dringenden Handlungsbedarf für die Radverkehrsförderung in der Region. Viele Kommunen müssen ihren Verkehrsraum zugunsten des Radverkehrs umverteilen und mehr in die Radinfrastruktur investieren.

Städtisches Ranking und Entwicklungen

Besonders schlecht schneiden die Städte in Rheinland-Pfalz ab. Trier, zum Beispiel, erhält die Note 4,43 und belegt damit Platz 37 von 42 unter Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Ludwigshafen folgt dicht dahinter mit 4,28. Windhagen hat sogar mit 4,91 den vorletzten Platz in ihrer Größenklasse erreicht. In Pirmasens und Zweibrücken werden spezifische Probleme kritisiert, wie schmale Fahrradwege in Pirmasens und eine unbefriedigende Ampelschaltung für Radfahrer in Zweibrücken. Kaiserslautern schneidet nur minimal besser ab, erhält aber ebenfalls viel Kritik für die mangelhafte Beschilderung.

  • Koblenz konnte sich von 4,7 (2020) auf 4,0 verbessern, während Mainz mit einer Note von 3,97 im bundesweiten Mittelfeld stagniert.
  • Landau hingegen erfreut sich als einer der „Aufholer“ mit der Note 3,34 an einem der besten Plätze: sie belegt Platz 18 von 429 in ihrer Größenklasse.

Landau sowie Neustadt an der Weinstraße haben bereits positive Ansätze zur Fahrradförderung umgesetzt und erhalten dafür lobende Rückmeldungen. Diese Entwicklung könnte auch als Vorbild für andere Städte in Rheinland-Pfalz dienen, wo die Frustration über den Stillstand wächst und der politische Wille zur Radverkehrsförderung oft als unzureichend empfunden wird.

Die Sicht der Radfahrenden

Ein weiterer wichtiger Punkt: 70 Prozent der Befragten fühlen sich im Straßenverkehr eher gefährdet als sicher. Die Ergebnisse des Tests zeigen, dass viele Radfahrer eine klare Trennung des Radverkehrs von Haupt- und Landstraßen verlangen. Bundesweit haben 10 von 15 Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern Fortschritte erzielt, wobei Frankfurt am Main als sollte das Vorbild in der Radverkehrsförderung dienen, denn die Stadt wurde mit der Note 3,49 ausgezeichnet.

Insgesamt ergeben sich aus dem ADFC-Fahrradklima-Test nicht nur konkrete Noten, sondern auch eine eindringliche Forderung nach mehr Engagement seitens der Politik. Der ADFC fordert Investitionen, Personal und klare Ziele, um das Radfahren als Verkehrsmittel attraktiver zu gestalten. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen in Rheinland-Pfalz diese Herausforderungen ernst nehmen und endlich in die richtige Richtung steuern. Die Radfahrenden der Region haben schließlich das Recht auf sichere und nachhaltige Fahrradwege.