Falkenbaby-Überraschung am Speyerer Dom: Wo sind die Uhus geblieben?

Falkenbaby-Überraschung am Speyerer Dom: Wo sind die Uhus geblieben?
In Speyer sorgt ein unerwarteter Nachwuchs für Aufregung: Statt der gewohnten Uhu-Küken gibt es in diesem Jahr zwei kleine Falkenbabys auf dem berühmten Dom. Die SWR berichtet, dass ein Brutpaar von Turmfalken einen ganz besonderen Platz für ihr Gelege gewählt hat – eine Regenrinne auf dem Dom. Eigentlich sollte es um die Uhus gehen, die traditionell in den Türmen nisten, doch wie es scheint, hat das Brutverhalten dieser Greifvögel in den letzten zwei Jahren nachgelassen.
Dombaumeisterin Hedwig Drabik stieß während ihrer Kontrollgänge auf das Nest mit vier Eiern, und jetzt kann die Gemeinschaft die Fortschritte der kleinen Falken beobachten. Zwei Küken sind bereits geschlüpft, und es wird erwartet, dass sie im Juli flügge werden. Die Osttürme des Doms sind derzeit eingerüstet, was den Falken jedoch nicht wirklich etwas ausmacht, denn Turmfalken sind laut Experten sehr anpassungsfähig und unempfindlich gegenüber Baulärm.
Uhus: Ein seltener Anblick
Sven Ofer, der seit 17 Jahren das Brutgeschehen am Dom beobachtet und auch als ehrenamtlicher Vogel-Beringer für die Vogelwarte tätig ist, äußerte sich zur bisherigen Brutzeit: „Die Küken sind meist in der „Infanteriephase“ und bewegen sich schon um das Nest herum. In wenigen Wochen werden sie flügge.“ Zudem finden sich in anderen deutschen Kirchtürmen, wie etwa dem Kölner Dom, ebenfalls Arten, die sich zur Taubenjagd niedergelassen haben.
Der Uhu in Zahlen
Eigenschaft | Details |
---|---|
Geschlechtsreife | Mit 2 Jahren |
Paarungszeit | September – November |
Brutzeit | Ende Februar bis Anfang März |
Dauer der Brutzeit | 32 – 35 Tage |
Gewicht der Küken | 50 – 60 g |
Flugfähigkeit | Mit 9 Wochen |
Die Uhus sind die größten Eulen in Deutschland. Mit einer Körpergröße von bis zu 70 cm und einer beeindruckenden Spannweite von 1,80 m verkörpern sie die majestätische Natur der heimischen Fauna. Trotz ihrer Nennung in der Lutherbibel als „unreiner Vogel“ finden auch sie in den Türmen der kirchlichen Gebäude ein Zuhause, wo sich immer wieder neue Brutplatzmöglichkeiten ergeben.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die Uhus und Falken am Speyerer Dom weiterentwickelt. Die Beobachtungen des Dombaumeisters und die Aufregung um das adäquate Brutverhalten der verschiedenen Vogelarten zeigen, dass der Dom nicht nur ein Wahrzeichen, sondern auch ein Rückzugsort für Biodiversität ist.