Ökumenischer Dialog: Kirchenleute fordern Zusammenarbeit in Landau!
Am 4. November 2025 trafen sich Entscheidungsträger in Landau, um über Kindertagesstätten und kirchliche Strukturreformen zu diskutieren.

Ökumenischer Dialog: Kirchenleute fordern Zusammenarbeit in Landau!
Am Dienstag, dem 4. November 2025, trafen sich im Butenschoen-Haus in Landau christliche Vertreter aus verschiedenen Denominationen, um sich über aktuelle Herausforderungen und gemeinsame Projekte auszutauschen. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, die Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst sowie Oberbürgermeister und Landräte suchten in einem regener Austausch nach Schnittmengen zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche, insbesondere in den Bereichen der Kindertagesstätten und den Strukturreformen im Bistum Speyer sowie der Evangelischen Kirche der Pfalz. Auch die Engagements von Caritas und Diakonie standen auf der Agenda des Treffens, das als Zeichen einer wachsenden ökumeni-schen Zusammenarbeit angesehen werden kann. Wie das Bistum Speyer berichtet, waren sowohl Diözesanökonom Peter Schappert als auch Kanzleidirektor Wolfgang Jochim anwesend und lieferte interessante Impulse zur Thematik.
Diese ökumenische Initiative folgt auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kirchen, die gerade in den letzten Jahren verstärkt wurde. Der Austausch der Führungspersönlichkeiten ist ein klares Signal dafür, dass das Bewusstsein für gemeinsame Werte und die Dringlichkeit gesellschaftlicher Herausforderungen steigen. Neben den oben genannten Themen flossen auch Überlegungen zur Rolle der Kirchen in der Öffentlichkeit und zur Förderung von Mensch und Gesellschaft in die Diskussion mit ein.
Einheit zwischen den Kirchen
Ein weiterer wichtiger Punkt wird beim bevorstehenden ökumeni-schen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen am Sonntag, den 19. Januar 2025, im Speyerer Dom beleuchtet. Unter dem Motto „Glaubst Du das?“ wird die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst zur Predigt aufrufen. Bereits seit 2009 wird dieser Gottesdienst im ortlichen Rahmen von Bistum Speyer, der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Pfalz/Saarpfalz gefeiert. Diesen Jahr wird auch zum ersten Mal Pfarrer Constantin Prihoancă von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Ludwigshafen mitwirken, was die ökumenische Gemeinschaft noch weiter stärken soll. Die Spenden des Gottesdienstes unterstützen in Rumänien ein Projekt zur Inklusion für Menschen mit Behinderungen, welches als äußerst wichtig erachtet wird, um Barrieren abzubauen und zur Berufsvorbereitung beizutragen.
Das Engagement dieser Kirchen ist nicht nur ein Zeichen der praktischen Nächstenliebe, sondern auch eine Antwort auf drängende gesellschaftliche Fragen. Insbesondere vor den bevorstehenden Bundestagswahlen wollen die Kirchen sich aktiv für Menschenwürde und Demokratie einsetzen, wie Bischof Wiesemann klar äußerte. Er betonte, wie wichtig es ist, die demokratischen Werte nicht nur zu predigen, sondern auch konkret dafür einzutreten.
Das Erbe des Zweiten Vatikanums
Bei diesem Blick auf die Ökumene ist es nicht zu vergessen, dass sich die katholische Kirche vor 60 Jahren auf einen grundlegenden Wandlungsprozess einließ. Mit dem Zweiten Vatikanum zwischen 1962 und 1965 setzte eine „kopernikanische Wende“ ein, die die katholische Kirche für die ökumenische Bewegung öffnete. Damals wurde auch der Begriff „getrennte Brüder“ eingeführt, der eine neue Ära im Umgang mit anderen Konfessionen einläutete. Solche Veränderungen haben die Kirchenlandschaft nachhaltig geprägt, es bleibt jedoch die Frage, wie aktiv diese Entwicklungen heute betrieben werden können.Katholisch.de zitiert, dass der ökumenische Dialog auch weiterhin eine wichtige Rolle spielt, auch wenn der Nachdruck auf der „sichtbaren Einheit“ bis heute noch umstritten ist.
Die Kommunikationen und die Zusammenarbeit zwischen den großen Kirchen in Deutschland bleibt also nicht nur wichtig, sondern auch notwendig. Die Atmosphäre von Verständnis und Zusammenarbeit ist vielleicht der Schlüssel, um die Herausforderungen der modernen Welt gemeinsam anzugehen.