B10-Tunnel bei Annweiler: Mega-Sperrung 2026 bringt Chaos!
B10 Tunnel bei Annweiler wird 2026 wegen maroder Technik gesperrt. Verkehrsministerin Schmitt lobt umweltfreundliche Ausbaupläne.

B10-Tunnel bei Annweiler: Mega-Sperrung 2026 bringt Chaos!
In der Region um Annweiler stehen ab 2026 intensive Bauarbeiten an, die für Verkehrsteilnehmer große Umstellungen mit sich bringen werden. Wie die Rheinpfalz berichtet, wird die B10-Tunnelstrecke aufgrund maroder Technik voll gesperrt, eine Maßnahme, die ursprünglich für dieses Jahr geplant war, aber nun auf 2026 verschoben wurde. Die Sperrung soll voraussichtlich zehn Wochen andauern und wird mit einem Verkehrschaos einhergehen. Um den Verkehr während dieser Zeit zu lenken, sind neue LED-Schilder vorgesehen.
Doch die Planung der B10 ist nicht nur auf die Sperrung begrenzt. Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) sieht im Ausbau der B10 bei Annweiler eine zukunftsorientierte Möglichkeit. Laut der SWR wurden zehn verschiedene Varianten für einen vierspurigen Ausbau nördlich von Annweiler geprüft, wobei die Variante “B1+” als umweltverträglichste hervorsticht. Diese Variante, die einen 5,3 Kilometer langen Tunnel mit zwei Fahrspuren vorsieht, leitet den Verkehr in Richtung Pirmasens. Die bestehenden Tunnel werden dann nur noch in Richtung Landau genutzt.
Herausforderungen und Perspektiven
Trotz der positiven Resonanz zur “B1+”-Variante gibt es zahlreiche Herausforderungen. Der Ausbau wird nicht sofort erfolgen, da ein umfassendes Planfeststellungsverfahren erforderlich ist, das mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Die geschätzten Baukosten von 260 Millionen Euro sind ein weiterer Punkt, der bereits seit Jahren für Gesprächsstoff sorgt. Schmitt hofft auf die Unterstützung des neuen Bundesverkehrsministers Patrick Schnieder (CDU), denn nur mit ausreichenden Mittel aus Berlin könnte der Ausbau vorangetrieben werden.
Die Bürgerinitiativen in der Region zeigen ein gespaltenes Bild: Während die Initiative “B10 – 4spurig jetzt!” mit rund 8.000 Mitgliedern für den Ausbau kämpft, gibt es auch eine starke Opposition. Die Bürgerinitiative Queichtal hat sich seit über 20 Jahren gegen die Pläne gestellt, da sie große Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen hat. Kritiker befürchten, dass der Ausbau nicht nur die Natur, sondern auch das Biosphärenreservat Pfälzerwald belastet.
Klimaschutz im Blick
Diese Diskussion um den Ausbau der B10 fällt in einen größeren Kontext, der den Klimaschutz betrifft. Auf dem DGNB Jahreskongress sagten Experten, dass im Bausektor, insbesondere beim Arbeiten an Verkehrswegen, ein Umdenken nötig ist, um CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Rund 17% der Treibhausgase in Deutschland stammen vom Bau von Brücken und Straßen, wie das Karlsruher Institut für Technologie feststellte, und die Autobahn GmbH plant bereits Pilotprojekte zur Nachhaltigkeitsbewertung von Verkehrsinfrastruktur.
Wichtig ist, dass auch die Regelwerke hinsichtlich Nachhaltigkeit überarbeitet werden müssen. Anreize zur innovativen Gestaltung der Projekte durch einen CO2-Schattenpreis könnten dem Bauwesen einen entscheidenden Impuls geben. In diesen komplexen Diskussionen, die auch den Verkehrswegebau betreffen, liegt ein großer Handlungsbedarf – nicht nur in der Region um Annweiler, sondern für ganz Deutschland.