Wittlicher kämpft mit Westnetz: Sechs Monate ohne Solar-Zahlungen!

In Trier warten Solaranlagen-Betreiber auf Zahlungen. Westnetz meldet Verzögerungen durch IT-Probleme und gestiegene Anmeldungen.

In Trier warten Solaranlagen-Betreiber auf Zahlungen. Westnetz meldet Verzögerungen durch IT-Probleme und gestiegene Anmeldungen.
In Trier warten Solaranlagen-Betreiber auf Zahlungen. Westnetz meldet Verzögerungen durch IT-Probleme und gestiegene Anmeldungen.

Wittlicher kämpft mit Westnetz: Sechs Monate ohne Solar-Zahlungen!

In Wittlich sorgt ein konkreter Fall für Aufregung: Turgut Aktas, ein engagierter Besitzer einer Solaranlage, wartet seit mittlerweile sechs Monaten auf seine Abschlagszahlungen. Der Netzbetreiber Westnetz, der für die Abrechnung zuständig ist, hat dabei offensichtlich mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Laut einem Bericht von SWR Aktuell erhielt Aktas früher regelmäßig seine Zahlungen, doch seit der Installation eines neuen Smart-Meters im letzten Jahr sind diese ausgeblieben. Der intelligente Zähler überträgt nun automatisch im 15-Minuten-Takt Daten an Westnetz, was die Abrechnung eigentlich vereinfachen sollte, aber in der Praxis oft nicht funktioniert.

Von den monatlich geschätzten 150 Euro, die Aktas entgehen, summiert sich der Verlust bis heute auf etwa 750 Euro. Der Frust über mangelhafte Rückmeldungen seitens des Kundenservices von Westnetz ist groß. Besonders, da Aktas nicht alleine dasteht; das Unternehmen bestätigt, dass es ähnliche Beschwerden von zahlreichen anderen Kunden erhalten habe.

Hintergründe und Ursachen

Das Problem hat tiefergehende Wurzeln. Im Jahr 2024 wurde ein neues IT-System eingeführt, das zusammen mit einem enormen Anstieg der Neu-Anmeldungen für Solaranlagen die Netzbetreiber vor Herausforderungen stellt. So haben rund 70.000 Kunden eine Solaranlage im letzten Jahr angemeldet – mehr als doppelt so viele wie in 2021. Dieser Boom, gewiss auch eine Folge des Osterpakets der Ampelregierung von 2022, hat die Betreiber überrollt. Betroffene sind nicht nur Westnetz; auch andere Netzbetreiber kämpfen mit ähnlichen Schwierigkeiten, wie die Verbraucherzentrale in Mainz berichtet Volksfreund.

Die Hauptursache für die verzögerten Zahlungen liegt in der mangelhaften Integration neuer Zähler in die Systeme der Betreiber. Zudem wird kritisiert, dass Netzbetreiber nicht ausreichend für die neuen energierechtlichen Anforderungen und den Smart-Meter-Rollout gewappnet sind. Obwohl rechtliche Vorgaben existieren, bleiben die Konsequenzen für Nichteinhaltungen oft aus, was Betroffene häufig in die Enttäuschung führt.

Blick auf die Zukunft der Solarvergötung

Ein weiterer Aspekt, der aktuell auf den Tisch kommt, sind die bevorstehenden Veränderungen in der Einspeisevergütung. Ab dem 1. Januar 2025 entfällt diese bei negativen Strompreisen für neue Photovoltaikanlagen. Betreiber kleinerer Anlagen, die bislang garantierte Vergütungen von 8 Cent pro Kilowattstunde erhalten haben, müssen sich auf neue Herausforderungen einstellen, wie die Informationen von Regional Photovoltaik verdeutlichen.

Diese bevorstehenden Reformen könnten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Anlagenbetreiber grundlegend verändern. Während Eigenverbrauch an Bedeutung gewinnen wird, stehen viele Betreiber, wie Aktas, vor finanziellen Unsicherheiten und Herausforderungen. Es gilt jetzt, innovative Lösungen zu finden, um die Lücken in der Abrechnung und Vergütung zu schließen und den boomenden Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben.