Hitze-Alarm für Worms: 91% leiden unter extremer Hitzebelastung!

Hitze-Alarm für Worms: 91% leiden unter extremer Hitzebelastung!
In Deutschland stehen die Städten gegen die drückende Hitze vor einer ernsthaften Herausforderung. Laut Merkurist sind mehr als 12 Millionen Menschen in städtischen Gebieten extremer Hitzebelastung ausgesetzt. Ein zentrales Beispiel dafür ist Worms, wo beeindruckende 91 Prozent der Bevölkerung in stark belasteten Zonen lebt. Der im Juni 2024 veröffentlichte “Hitze-Check 2.0” der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bezieht 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern ein und zeigt alarmierende Tendenzen auf.
Im Hitze-Check wurde ein „Hitzebetroffenheitsindex“ (HBI) ermittelt, der verschiedene Faktoren berücksichtigt. Dazu zählen die durchschnittliche Oberflächentemperatur zwischen Juni und August, der Grad der Versiegelung von Siedlungs- und Verkehrsflächen sowie die Dichte an Grünflächen und die Bevölkerungsdichte. Worms hat mit einer durchschnittlichen Oberflächentemperatur von rund 38 Grad im Sommer einen der höchsten Werte.
Hitze in der Stadt: Ein ernstes Problem
Die Zahlen sprechen für sich: 53 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Worms sind versiegelt. Dies bedeutet, dass weniger Raum für kühle, begrünte Flächen bleibt, die als natürliche Klimaanlage fungieren könnten. Insgesamt starben in Deutschland in den letzten Jahren rund 3000 Menschen jährlich aufgrund extremer Hitze, besonders betroffen sind ältere Menschen und gesundheitlich vorbelastete Personen, wie das Robert Koch-Institut feststellt. Bestimmte Sozialquartiere sind zudem stärker betroffen, da ihnen oft die nötige Infrastruktur zur Verfügung steht, um Hitze zu mindern.
Während viele Städte im Norden Deutschlands, wie Flensburg und Kiel, relativ glimpflich davon kommen, stehen Orte wie Mannheim, Ludwigshafen und Worms ganz oben auf der Liste der Hitzebetroffenen. Auch Frankfurt am Main ist in die Kategorie „rot“ eingestuft. Diese Entwicklungen werfen grundlegende Fragen zur Lebensqualität und Gesundheit der Stadtbewohner auf, und es besteht ein dringender Bedarf an Maßnahmen zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen.
Strategien zur Hitzereduzierung
Die DUH fordert verbindliche Vorgaben für Mindestgrünanteile in Städten. Bislang bleibt der Umbau vieler urbaner Räume ein ungelöstes Problem. Es sind Initiativen wie das Konzept der „Schwammstadt“ notwendig, das Gründächer, Fassadenbegrünung und neue Baumplantagen einsetzt, um städtische Hitzeinseln zu reduzieren. Wetter.com weist darauf hin, dass Städte wie Gummersbach und Witten durch ihren hohen Grünanteil und ihre geringe Versiegelung bereits Vorreiter sind.
Die nationale Stadtentwicklungspolitik hat das Thema „Hitze in der Stadt“ ebenfalls als Fokusthema aufgegriffen und plant, die Notwendigkeit einer erhöhten Hitzeresilienz in den kommenden Monaten weiter zu thematisieren. Die Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas sind dringend. Ohne sofortige und durchdachte Interventionen könnte die Lebensqualität in unseren Städten ernsthaft gefährdet werden.