Begegnungen, die bleiben: Sepp vom Hallplatz und seine Denkanstöße

Begegnungen, die bleiben: Sepp vom Hallplatz und seine Denkanstöße
In der Kolumne „Sepp vom Hallplatz“ des Lokalredakteurs werden Begegnungen portraitiert, die das Leben bereichern und prägen. Von seinen Reisen bis hin zu den kleinen, aber feinen Momenten im Alltag schildert der Redakteur, wie ihn seine Erlebnisse mit bedeutenden Persönlichkeiten in ungeahnte Höhen katapultieren. Eine beeindruckende Begegnung fand kürzlich in der Deutschen Botschaft in Paris statt, wo er mit August Graf Kageneck, einem erfahrenen Doyen der Auslandspresse, ins Gespräch kam. Der Austausch wurde besonders herzlich, nachdem Sepp auf die Frage nach seiner Herkunft ein paar persönliche Anekdoten zum Besten gab.
Ein weiteres Highlight war das Treffen mit dem literarischen Giganten und Nobelpreisträger Günter Grass, der in der Redaktion der RHEINPFALZ einen bleibenden Eindruck hinterließ. Grass, bekannt für seinen Schnauzer, seine Lesebrille und Pfeife, war 1999 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet worden, hauptsächlich für sein Werk „Die Blechtrommel“, das Danzig in die Weltliteratur einführte. Während ihres Gespräches betonte Grass die Bedeutung, zwei Tageszeitungen in einer Stadt wie Zweibrücken zu haben. Diese Begegnung blieb dem Lokalredakteur besonders im Gedächtnis hängen.
Literarische Einflüsse und bleibende Eindrücke
Neben persönlichen Erlebnissen ist auch die literarische Heimat von Günter Grass Bestandteil der Diskussionen. Bekanntlich wurde er 1927 in der damals freien Stadt Danzig geboren und durch sein Werk, das die Nazi-, Kriegs- und Nachkriegszeit thematisiert, berühmt. Grass hatte allerdings auch einen dunklen Schatten in seiner Vergangenheit: Sein Kriegsdienst bei der Waffen-SS, den er erst Jahre später zugab, wird oft thematisiert. Die Ereignisse um seine Person zeigen, wie seine Vergangenheit und sein literarisches Schaffen zusammenhängen; „Die Blechtrommel“ erzählt die Geschichte des Danziger Jungen Oskar Matzerath, der sich gegen das Erwachsenwerden entscheidet.
Am Nachmittag hielt Grass eine Lesung seines berühmten Werkes im Hofenfels-Gymnasium, was die lokale KulturZusammensetzung und das Interesse an Literatur weiter beflügelte. Auch frühere Begegnungen mit Willy Millowitsch, der für seinen Auftritt in Zweibrücken einen Etappenhasen benötigte, verdeutlichten die Bedeutung der Kontakte zu örtlichen Journalisten. Helmut Reichling lud die Truppe von Gerd Simoneit-Barum zu einem Empfang in die Fasanerie ein, was den engen Kontakt zu Künstlern und Artisten unter Beweis stellte.
Einzigartige Freundschaften und humane Engagements
Im Rahmen dieser Veranstaltungen entstand auch eine enge Freundschaft mit der Zirkus-Pressechefin Pamela Böke, die den Redakteur und seine Einheimischen Kollegen sehr inspiriert hat. Gerd Simoneit plädierte leidenschaftlich für ein Umdenken in der Tierhaltung im Zirkus: Weg vom traditionellen Dompteur mit der Peitsche, hin zu einem fürsorglicheren Umgang. Diese Gespräche verstärken den menschlichen Aspekt, den Grass und andere Persönlichkeiten im Kölner Raum vermitteln.
Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf die tierischen Besucher gelegt: Der Emu Kübi und die Gans der Zirkustochter Rebecca erhielten in Zweibrücken Asyl, was eine bleibende Verbindung zur Zirkusgeschichte und dem Engagement der Stadt herstellt. Diese Erlebnisse machen einmal mehr deutlich, wie das Zusammenkommen von verschiedenen Menschen, sei es in Kultureinrichtungen oder durch Begegnungen im Alltag, die Lebensqualität und den Austausch in der Stadt fördern.
Mit Blick ins zukünftige Veranstaltungsprogramm, bleibt zu hoffen, dass der Geist von Persönlichkeiten wie Günter Grass weiterhin die Menschen bewegt. Sein literarisches Erbe, doch auch die Begegnungen mit neuen Generationen werden immer in Erinnerung bleiben. Sepp vom Hallplatz lädt die Leser ein, auch zukünftig Teil dieser Erlebnisse zu sein und die Welt, ein Stückchen näher, zu erfahren.
Mehr Informationen zu Günter Grass und seinem literarischen Erbe finden Sie in den Berichten von schwaebische.de und auf spiegel.de.