Exklusive Ausstellung in Zweibrücken: Justiz und NS-Vergangenheit enthüllt!

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Zweibrücken: Ausstellung zur NS-Vergangenheit der Justiz bis März 2024 im Oberlandesgericht. Eintritt frei.

Zweibrücken: Ausstellung zur NS-Vergangenheit der Justiz bis März 2024 im Oberlandesgericht. Eintritt frei.
Zweibrücken: Ausstellung zur NS-Vergangenheit der Justiz bis März 2024 im Oberlandesgericht. Eintritt frei.

Exklusive Ausstellung in Zweibrücken: Justiz und NS-Vergangenheit enthüllt!

In Zweibrücken wird ab sofort die Ausstellung „Die Rosenburg – Das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit“ gezeigt. Diese eindringliche Präsentation widmet sich der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vorgeschichte des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) und ist bis März 2024 im Oberlandesgericht im Schloss zu sehen. Organisiert vom Bundesjustizministerium, thematisiert die Ausstellung die Rolle von ehemaligen NSDAP- und SA-Mitgliedern in der Justiz nach dem Zweiten Weltkrieg.

Besonders besorgniserregend ist, dass mehr als 50 Prozent der befragten Juristen, die zwischen 1949 und 1973 in leitenden Positionen tätig waren, während der NS-Zeit Mitglied der NSDAP oder SA waren. Insgesamt wurden für die Untersuchung, die 2012 in Auftrag gegeben wurde, 170 Juristen befragt, und mehr als 15 Prozent waren bereits vor 1945 im NS-Reichsjustizministerium aktiv. Diese brisanten Erkenntnisse wurden von einer unabhängigen wissenschaftlichen Kommission zwischen 2012 und 2016 aufbereitet und sind nun in der Ausstellung zu sehen.

Einblicke und Auseinandersetzungen

Die Wanderausstellung, die seit 2017 international zu sehen ist, macht nun zum ersten Mal Station in Rheinland-Pfalz. Der Eintritt ist frei, und die Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr sowie Freitag von 8 bis 13 Uhr. Besondere Öffnungszeiten sind am 9. und 10. Januar und am 6. und 7. Februar, wo die Ausstellung freitags von 8 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet ist. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Webseite des BMJ unter bmjv.de/rosenburg.

Im größeren Kontext stellt die Ausstellung die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in der deutschen Justiz dar. Wie in einer Pressemitteilung der LMU zu lesen ist, wurde die Thematik auch unter dem Blickwinkel der Gesetzgebung betrachtet, etwa in Bezug auf die Verfolgung von Holocaust-Verbrechen durch das Ministerium. Experten betonen die Ambivalenz des Rechts sowohl als Schutzinstrument als auch als potenzielles Herrschaftsinstrument, was die juristische Ausbildung entscheidend beeinflusst.

Weitere Ausstellungen zur NS-Zeit

Parallel zu diesen Entwicklungen in Zweibrücken plant die Gemeinde Rastede eine eigene Ausstellung zur NS-Zeit, die ab 2027 im Palaisgarten gezeigt werden soll. Aufgerufen zur Unterstützung werden die Einwohner, insbesondere zur Bereitstellung von Exponaten. In Rastede waren zeitweise ein Fünftel der Bevölkerung in der NSDAP aktiv, viele traten 1937 und später ein. Die Aufarbeitung dieser Geschichte ist für die Gemeinde von wesentlicher Bedeutung, und im Rahmen der Ausstellung sollen auch Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer verlegt werden. Historiker, Museen und Schulen sollen in die Planung eingebunden werden, um eine umfassende Aufarbeitung zu gewährleisten, wie die NWZonline berichtet.

Die aktuellen Ausstellungen zeigen: Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bleibt ein wichtiges Thema in der deutschen Gesellschaft. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit ist nicht nur ein historisches, sondern auch ein gegenwärtiges Anliegen, das weiterhin nach gründlicher Aufarbeitung verlangt. Während in Zweibrücken die schmerzhaften Erinnerungen der Justizgeschichte zur Diskussion stehen, wird in Rastede ein ähnliches Ziel verfolgt: Die Geschichtsaufarbeitung ist ein Gemeinschaftsprojekt und geht uns alle an.