Gedenkveranstaltung zum 9. November: Erinnerung an die Novemberpogrome
Am 9. November 2025 erinnert der Landkreis St. Wendel an die Novemberpogrome 1938 mit einer Gedenkveranstaltung.

Gedenkveranstaltung zum 9. November: Erinnerung an die Novemberpogrome
Der 9. November rückt näher und damit ein bedeutsames Gedenken: Der Landkreis erinnert an die Novemberpogrome von 1938, auch bekannt als Reichskristallnacht. An diesem Tag finden in St. Wendeler Land verschiedene Veranstaltungen statt, die sich der Erinnerungsarbeit widmen. Ein wichtiger Anlass, um der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte ins Bewusstsein zu rufen, wie einfach es scheint, mit einem dissonanten Wort an einem bestimmten Ort in die Vergangenheit zu blicken. Doch genau hier liegt eine große Verantwortung.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brach eine Welle der organisierten Gewalt über die jüdische Bevölkerung im Deutschen Reich herein. Diese Pogrome, die keineswegs spontan waren, sondern sorgfältig geplant wurden, führten zu einem beispiellosen Ausmaß an Zerstörung. Rund 1400 Synagogen, Betstuben und Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet. Zwischen dem 7. und 13. November verloren mehrere hundert Juden ihr Leben, die Gesamtzahl der Todesopfer wird auf zwischen 1000 und 2000 geschätzt, wie die Wikipedia ausführlich schildert.
Ein Geplantes Verbrechen
Die Novemberpogrome markieren den schleichenden Übergang von Diskriminierung zur systematischen Vertreibung und Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung. Es war kein zufälliger Volkszorn, der die Welle der Gewalt auslöste, sondern eine gezielte Aktion, um die „Arisierung“ jüdischen Eigentums voranzutreiben. Adolf Hitler und Joseph Goebbels waren in die Planungen involviert, die von SA- und SS-Mitgliedern durchgeführt wurden. Diese Gewaltakte wurden trotz ihres organisierten Charakters als „spontane Aktionen“ dargestellt.
Die internationale Gemeinschaft reagierte überwiegend negativ auf die Pogrome. Doch viele Staaten blieben betreffend der Aufnahme von Juden zurückhaltend, was die dramatische Lage zusätzlich verschärfte. Und während die Zerstörungen in Deutschland überhandnahmen, begannen die ersten Deportationen von Juden in Konzentrationslager. Nach den Pogromen waren mindestens 30.000 Menschen betroffen, viele überlebten diese unmenschlichen Bedingungen nicht.
Ein Tag des Gedenkens
Der 9. November hat sich mittlerweile zu einem Gedenktag für die Opfer der Pogrome entwickelt. In ganz Deutschland finden Veranstaltungen und Erinnerungsinitiativen statt, um die Schrecken der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Der Landkreis St. Wendel leistet seinen Beitrag dazu mit der geplanten Veranstaltung, die den Opfern der Pogrome gedenkt und zugleich Mut zur Zivilcourage und Menschenwürde einfordert. Der Gedenktag ist wichtig, um die Lehren aus der Geschichte zur Sprache zu bringen. Denn das Bewusstsein über die Verstrickungen von Vorurteilen und Hass ist aktuell wie nie zuvor.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Novemberpogrome 1938 nicht nur ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte sind, sondern auch ein Aufruf an alle, sich aktiv gegen Antisemitismus und jeden anderen Ausdruck von Diskriminierung einzusetzen. Die Verantwortung liegt in unseren Händen, und das Gedenken an diese schrecklichen Ereignisse sollte uns schärfen, einen klaren Standpunkt für Gerechtigkeit und Menschlichkeit einzunehmen. Dabei sind wir alle gefordert, unser Wissen weiterzugeben und an die zu erinnern, die durch Unrecht und Ignoranz zu Schaden kamen, wie auch WNDN berichtet.