Norddeutsche Länder schließen Pact gegen Drohnenbedrohungen!

Norddeutsche Länder schließen Pact gegen Drohnenbedrohungen!
Steigen die Drohnen jetzt weiter in die Luft? In den letzten Monaten haben die norddeutschen Bundesländer ein starkes Signal in Richtung Sicherheit gesendet. Die fünf Länder – Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen – haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen zur Abwehr von Drohnenbedrohungen geeinigt. Dieses Abkommen zielt darauf ab, eine abgestimmte und eventuell sogar gemeinsame Beschaffung von Technologien zu realisieren, um die Sicherheit in ihrem Luftraum zu garantieren. Die Kosten dafür müssen jedoch von jedem Bundesland selbst getragen werden, wie Boyens Medien berichtet.
Die Innenminister der betroffenen Länder trafen sich kürzlich in der Hanse-Kaserne des Marinekommandos, um den Ernst der Lage zu besprechen. Innenminister Christian Pegel aus Mecklenburg-Vorpommern hob hervor, dass der Einsatz einheitlicher Technik den Austausch zwischen den Bundesländern erleichtert. Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) mahnte an, dass viele Drohnenflüge nicht harmlos sind, sondern zur Spionage eingesetzt werden. Auch niedersächsische Ministerpräsidentin Daniela Behrens (SPD) wies darauf hin, dass die Drohnenabwehr als eine Art Schutzschirm über Norddeutschland fungieren soll, insbesondere zum Schutz kritischer Infrastrukturen.
Drohnen-Flüge nehmen zu
Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass das Problem ernst zu nehmen ist. Im ersten Halbjahr 2025 registrierte die Polizei in Niedersachsen mehr unerlaubte Drohnenüberflüge als im gesamten Jahr 2024. Der Anstieg ist alarmierend: 2024 gab es bereits 131 Drohnenvorfälle, viele davon über militärischen Anlagen und kritischen Infrastrukturen. Behrens betont die Dringlichkeit, dass Niedersachsen 2026 sieben Millionen Euro in die Drohnenabwehr investieren möchte, um dem Anstieg effektiv entgegenzuwirken, so NDR.
Ein einheitliches Konzept soll nicht nur die Technik beschleunigen, sondern auch die gegenseitige Unterstützung unter den Bundesländern stärken. Die Debatte über die rechtlichen Zuständigkeiten drängt sich auf, insbesondere, da unklare Situationen zwischen der Bundeswehr und der Polizei bei Drohnenflügen über militärischem Gelände bestehen. Ein Gesetzentwurf zur Drohnenabwehr der CDU sei bereits im Landtag eingebracht worden, wird jedoch von der Rot-Grün-Koalition scharf kritisiert.
Der Kampf gegen hybride Bedrohungen
In einer Zeit, in der die Sicherheitslage wächst und Drohnen zunehmend als Werkzeug für hybride Kriegsführung benutzt werden, wird die Notwendigkeit eines gemeinsamen Lagebildes besonders deutlich. Der Bericht „#Drohnenabwehr und kritische Infrastruktur – Ein Maßnahmenkatalog“ vom Cyber Intelligence Institute betont die Robustheit der kritischen Infrastrukturen und verkündet, dass unerlaubte Drohnenflüge seit 2022 ein deutlicher Trend sind, insbesondere gegen kritische Einrichtungen. Dieser Bericht untersucht Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Bedrohungen und sensibilisiert für die damit verbundenen Risiken, wie CII zeigt.
Die Herausforderung, sich auf diese gefährlichen Technologien einzustellen, wird immer größer. Daher planen die Länder nicht nur gemeinsame Beschaffungsmaßnahmen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und der Bundeswehr, um eine effektive Antwort auf die Bedrohungen zu finden. Während der Übung zur Drohnenabwehr, die von der Bundeswehr präsentiert wurde, wurde eindrücklich deutlich, wie wichtig eine koordinierte Strategie ist, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.