Gefährliche Abfälle: Brandgefahr durch falsch entsorgte Akkus in SH!

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Akkubrände durch illegale Entsorgung in Schleswig-Holstein steigen; Experten fordern Pfandsystem und bessere Aufklärung.

Akkubrände durch illegale Entsorgung in Schleswig-Holstein steigen; Experten fordern Pfandsystem und bessere Aufklärung.
Akkubrände durch illegale Entsorgung in Schleswig-Holstein steigen; Experten fordern Pfandsystem und bessere Aufklärung.

Gefährliche Abfälle: Brandgefahr durch falsch entsorgte Akkus in SH!

In den letzten Jahren ist ein alarmierender Trend zu beobachten: Immer mehr Menschen entsorgen Akkus und Batterien im Hausmüll. Dies führt nicht nur zu verheerenden Bränden in Müllfahrzeugen und Recyclinganlagen, sondern auch zu enormen ökologischen und ökonomischen Schäden. Die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) meldet eine besorgniserregende Zunahme solcher Vorfälle, während der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) aufzeigt, dass deutschlandweit täglich etwa 30 Brände in Müllfahrzeugen und recyclinganlagen ausbrechen – 80% davon ausgelöst durch Lithium-Ionen-Akkus und Lithium-Batterien. Besonders in Schleswig-Holstein, wo wöchentlich mehrere Brände aufgrund dieser gefährlichen Entsorgungssituation auftreten, sind die Behörden alarmiert.

So kam es kürzlich in Geesthacht zu einem spektakulären Vorfall, als ein Brand in einem Müllfahrzeug ausbrach, mutmaßlich aufgrund eines falsch entsorgten Akkus. Solche Brandherde setzen nicht nur giftige Gase frei, sondern sind auch ausgesprochen schwer zu löschen. Die durch unmangelnde Entsorgungspraktiken verursachten Brände können stundenlange Einsätze der Feuerwehr erfordern. Zudem zeigt sich ein weiteres, oft übersehenes Problem: Die Brennenden Akkus enthalten seltene Metalle, deren Verlust beim Verbrennen ökologisch bedenklich ist.

Die Ursachen der falschen Entsorgung

Die häufigsten Gründe für die unerlaubte Entsorgung von Batterien und Akkus sind Bequemlichkeit und Unwissenheit. So landen auch zunehmend E-Zigaretten und Vapes im Müll, welche ebenfalls eine neue Brandursache darstellen, da viele Benutzer sich der Risiken nicht bewusst sind. Ein neuer Appell an die Bevölkerung ist daher nötig: Akkus und Batterien sollten stets fachgerecht über die Sammelstellen in Supermärkten oder Recyclinghöfen entsorgt werden. Denn nur etwa 50% der Akkus werden tatsächlich korrekt entsorgt, während der Rest im Müll oder in der Natur landet.

Um diesen Missständen zu begegnen, fordert der BDE unter anderem ein Pfandsystem für Batterien, um die Rückgabewoirlänge zu erhöhen und die Entsorgungsrate zu verbessern. Eine solche Initiative könnte Premiumpreise für große Akkus beinhalten, etwa für die in Elektrowerkzeugen verwendeten. Zudem schlägt BDE vor, Einweg-E-Zigaretten zu verbieten, eine Maßnahme, die bereits in Frankreich und Belgien erfolgreich umgesetzt wurde.

Die finanziellen Folgen

Die finanziellen Folgen dieser Brände sind erheblich. In einem einzigen Quartal hat die Entsorgungsbranche Schäden in Millionenhöhe erlitten, was letztlich die Allgemeinheit belastet. Oliver Gross vom BDE berichtet von einer steigenden Versicherungsproblematik in Müllsortieranlagen, da diese aufgrund der Brandgefahr nicht mehr adäquat versichert werden können. Letztlich stehen diese Brände nicht nur für eine Gefährdung der Umwelt, sondern auch für eine ernsthafte wirtschaftliche Herausforderung.

Zusammengefasst ist es dringend notwendig, sowohl stringentere Entsorgungspraktiken als auch Aufklärungsmaßnahmen zu fördern. Bis dahin bleibt zu hoffen, dass Gesellschaft, Unternehmen und politische Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen, um das Brandrisiko durch illegale Entsorgung von Akkus und Batterien nachhaltig zu reduzieren.

Für weitere Informationen zu diesem Thema lesen Sie die Berichte von NDR, ZDF und IFAT.