Bundeswehr will MFG 5-Gelände zurück – Stadt Kiel in der Zwickmühle!

Bundeswehr will MFG 5-Gelände zurück – Stadt Kiel in der Zwickmühle!
In Kiel tut sich wieder was – das ehemalige Areal des Marinefliegergeschwaders 5 (MFG 5) steht im Mittelpunkt des Interesses. Vor sieben Jahren wurde das Geschwader aus Kiel-Holtenau abgezogen und hat seitdem seine Zelte in Nordholz aufgeschlagen. Das rund 92 Hektar große Gelände, ausgestattet mit Schienenanschluss und Bunker, wurde Anfang 2023 von der Stadt Kiel für 30 Millionen Euro erworben, um Wohnraum für über 2.000 neue Wohnungen zu schaffen. Die Pläne für diesen neuen Stadtteil, der vor allem junge Familien ansprechen soll, sind bereits im letzten Jahr vom Rat der Stadt genehmigt worden. Doch nun könnte alles anders kommen!
Wie Defence Network berichtet, plant die Bundeswehr, das Gelände zurückzukaufen, um es militärisch zu nutzen. Der Vizeadmiral Jan Christian Kaack hat das Areal als „hervorragenden Standort“ für das Seebataillon bezeichnet, das aus acht Kompanien besteht. Diese Kompanien sind für vielfältige Aufgaben zuständig, darunter der Schutz von Schiffen, Stützpunkten, und Häfen, sowie multinationale amphibische Operationen. Erste Gespräche über den Rückkauf sollen nach der Sommerpause starten.
Rückkauf und Stadtentwicklung
Die Situation ist vertrackt. Der ursprüngliche Plan, den neuen Stadtteil in Holtenau-Ost auf dem MFG 5-Gelände zu entwickeln, wurde aufgrund des fehlenden neuen Standorts für den Tonnenhof vorerst gestoppt. Der Umzug des Tonnenhofs in den Plüschow-Hafen galt als unrealistisch. Nach diesem Rückschlag hat die Bundeswehr Kontakt zum Oberbürgermeister Ulf Kämpfer aufgenommen und zeigt großes Interesse daran, das Gelände zurückzuerwerben, so berichtet Kiel Aktuell.
Die politischen Reaktionen sind gemischt. Die CDU begrüßt den Wunsch der Bundeswehr und sieht darin eine Chance für einen Neustart. Die SPD hingegen fordert Lösungen, die sowohl militärische Präsenz als auch Stadtentwicklung miteinander vereinbaren, ohne sich einseitig auf militärische Nutzung festzulegen. Die SSW äußert Bedenken bezüglich des Wertes des Areals und der bereits in die Planung investierten Ressourcen. Unterdessen hat die Ratsfraktion Die Linke/Die Partei den Rückkauf abgelehnt und warnt vor dem Verlust von investierten Mitteln, die dringend für bezahlbaren Wohnraum und die Stadtentwicklung benötigt werden.
Ein Blick auf das Marinefliegergeschwader 5
Das Marinefliegergeschwader 5 wurde am 1. Januar 1958 gegründet und untersteht dem Marinefliegerkommando. Zu seinen Hauptaufgaben gehört der Such- und Rettungsdienst (SAR) auf Nord- und Ostsee. Aktuell ist das Geschwader mit modernen Hubschraubern vom Typ Sea Lion und Sea Lynx ausgestattet und betreibt sogar ein Trainingszentrum für die portugiesische Marine. Nachdem das Fliegerhorst Nordholz ab 2012 in Betrieb genommen wurde, erfolgte der Umzug von Kiel-Holtenau, wo das Geschwader von 1958 bis 2013 seine Homebase hatte, wie Wikipedia erklärt.
Wie es weitergeht, bleibt spannend. Die Stadt Kiel steht an einer Weggabelung und muss abwägen, ob die militärische Rückkehr auf dem ehemaligen MFG 5-Gelände eine Chance zur Belebung oder eine Gefahr für die dringend benötigten Wohnprojekte darstellt. Der Druck auf die Entscheidungsträger steigt, und wir dürfen gespannt sein, wie sich die Verhandlungen entwickeln werden.