Verwirrung in Kiel: Neue Verkehrsinsel gefährdet Radfahrer Sicherheit!

Verwirrung in Kiel: Neue Verkehrsinsel gefährdet Radfahrer Sicherheit!
In Kiel-Wellsee sorgt eine neue Verkehrsinsel im Fahrradschutzstreifen der Buschkoppel für reichlich Verwirrung und Unsicherheit unter Radfahrenden. Die verengte Radspur von nur etwa 50 Zentimetern führt dazu, dass die Radfahrer vom gemeinsamen Fuß- und Radweg auf die Fahrbahn geleitet werden – eine Situation, die nicht nur unbequem, sondern auch gefährlich ist, wie Peter Böhm, Vorsitzender des Ortsbeirats Wellsee/Kronsburg/Rönne, anmerkt. Besonders Lkw könnten dort zu einem ernsthaften Problem werden.
Die Stadt Kiel hatte ursprünglich die Umgestaltung der Buschkoppel geplant, um Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern zu vermeiden. Eske Marie Hansen vom Pressereferat der Stadt Kiel betont, dass die Änderungen den aktuellen Anforderungen an die Radverkehrsführung entsprechen. Dennoch ist die Verkehrsinsel im Schutzstreifen nicht als endgültige Lösung gedacht. Geplant ist, den Schutzstreifen in den kommenden Wochen wieder zu entfernen. Doch damit sind die Arbeiten am Wellseedamm noch lange nicht abgeschlossen, denn noch fehlen wichtige Markierungen und Schutzelemente für Radfahrende.
Nachhaltige Verbesserungen nötig
Die Situation hinsichtlich der Radverkehrsführung steht seit der Kieler Woche besonders im Fokus. Frederik Meißner vom Kieler Verkehrsclub VCD weist darauf hin, dass Radfahrende ohne eigene Spur äußerst gefährdet sind. Unterbrochene Radwege und fehlende Wegweiser stellen ernsthafte Probleme dar. So gibt es beispielsweise einen gesperrten Radweg am Bahnhofskai, der Teil der stark frequentierten Veloroute 7 ist. Für Radfahrende aus dem Kieler Süden wird es zur Herausforderung, sich ohne Vorwarnung in den fließenden Verkehr der vierspurigen Kaistraße einzufädeln. Der VCD appelliert an die Stadt, während der Sperrung eine Fahrspur der Kaistraße für Radverkehr zu reservieren, um die Sicherheit erheblich zu verbessern.
Eine alternative Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssituation findet bereits in der Werftstraße statt. Hier wird die Querungshilfe zwischen Gaardener Ring und der Straße „Zur Fähre“ neu gestaltet, um die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen. Der Bauausschuss hat in einer Sitzung im Mai 2022 darüber entschieden. Täglich nutzen rund 1.100 Fußgänger und 1.500 Radfahrer diese Querung, was die Dringlichkeit dieser Maßnahme unterstreicht. Vor allem im Kontext der Vision Zero – einem Ziel, das darauf abzielt, Verkehrstote und Schwerverletzte zu vermeiden – sind solche Maßnahmen von großer Bedeutung.
Insgesamt ist es entscheidend, dass die Stadt Kiel sich aktiv mit der Verbesserung der Radverkehrsführung auseinandersetzt. Während es erste Fortschritte gibt, bleibt abzuwarten, wie schnell und umfassend weitere Maßnahmen umgesetzt werden, um die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Für weitere Informationen und Hintergründe zu den Themen Radverkehr und Verkehrssicherheit in Kiel lesen Sie auch die Artikel von KN Online, NDR und Die Grünen Kiel.