UKSH startet Karriereoffensive: So will das Klinikum Fachkräfte gewinnen!

UKSH startet Karriereoffensive: So will das Klinikum Fachkräfte gewinnen!
Im Gesundheitswesen ist der Wettbewerb um Fachkräfte so intensiv wie nie zuvor. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat reagiert und startet eine Karriereoffensive, um in diesem Wettlauf nicht nur sichtbar, sondern auch als attraktiver Arbeitgeber aufzufallen. Die Ambition? Talente aus anderen Bundesländern für sich zu gewinnen. Laut kn-online zielt das UKSH konkret darauf ab, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und lädt sie zu einem exklusiven Karriereevent ein, das an einen Städtetrip erinnert. Reisekosten, Hotelübernachtungen und Verpflegung werden dabei übernommen.
Doch wie viel Glamour braucht es wirklich, um die besten Köpfe zu überzeugen? Die Diskussion über die Angemessenheit von Fünf-Sterne-Hotels und gehobenen Restaurants für solch ein Event lässt aufhorchen. Trotz dieser luxuriösen Ansätze scheint die Strategie nicht jedem zu gefallen; kritische Stimmen äußern sich, dass Influencer-Beiträge möglicherweise effektiver für das Image des UKSH wären, als eine aufwendig gestaltete Werbekampagne.
Angebot und Weiterbildung
Das UKSH, als größter Arbeitgeber der Region mit etwa 17.000 Mitarbeitenden, bietet nicht nur spannende Karrierechancen, sondern setzt auch auf interdisziplinäres Arbeiten in multikulturellen Teams, wie die Webseite des UKSH hervorhebt. Hier wird kontinuierliche Weiterbildung großgeschrieben; Fortbildungs-Angebote gibt es an der eigenen Akademie und spezielle Karriereprogramme, die etwa die pflegerische Führungskompetenzanalyse umfassen.
Die Klinik hat sich zudem das Ziel gesetzt, Innovation und Teamarbeit zu fördern und somit exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Die Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, an wegweisenden Projekten teilzunehmen und sich in einer offenen, teamorientierten Atmosphäre weiterzuentwickeln.
Der Hintergrund: Fachkräftemangel im Gesundheitswesen
Trotz dieser positiven Aspekte bleibt der Hintergrund düster. Die Situation im Gesundheitswesen ist angespannt. Laut einer Analyse von PwC ist ein angemessenes Gehalt der wichtigste Anreiz in der Pflege. Viele Arbeitskräfte, darunter Wechselwillige, Arbeitslose und frisch gebackene Absolvent:innen, nennen die Bezahlung als entscheidendes Kriterium, um in der Pflege bis zur Rente bleiben zu wollen. 68 Prozent dieser Gruppe heben zudem Verbesserungen bei den Arbeitszeiten hervor, während 47 Prozent eine bessere personelle Ausstattung fordern.
Es stellt sich die Frage: Wie können Kliniken wie das UKSH dieser Herausforderung begegnen? Gehaltsanreize könnten eine Lösung sein, aber viele der bereits im Beruf tätigen Kräfte geben sich damit nicht zufrieden. Der Konflikt zwischen dem UKSH und der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, der sich um unbezahlte Überstunden dreht, lässt darauf schließen, dass die Arbeitsbedingungen dringend verbessert werden müssen.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass die Karriereoffensive des UKSH nicht nur ein Marketing-Gag ist, sondern tatsächlich zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen führt. Denn ohne zufriedenstellende Rahmenbedingungen wird es schwer, im harten Wettbewerb um Fachkräfte im Gesundheitssektor zu bestehen.