Pflanzenraub auf Kieler Friedhof: Täter im Visier der Polizei!

In Nordfriesland und Schleswig-Holstein häufen sich Diebstähle von Pflanzen auf Friedhöfen, während die Verwaltung nach Lösungen sucht.

In Nordfriesland und Schleswig-Holstein häufen sich Diebstähle von Pflanzen auf Friedhöfen, während die Verwaltung nach Lösungen sucht.
In Nordfriesland und Schleswig-Holstein häufen sich Diebstähle von Pflanzen auf Friedhöfen, während die Verwaltung nach Lösungen sucht.

Pflanzenraub auf Kieler Friedhof: Täter im Visier der Polizei!

Wie weit kann das Unverfrorene gehen? Auf Friedhöfen in Deutschland ist ein unheimlicher Trend zu beobachten: Immer häufiger werden Pflanzen und andere Gestecke von Gräbern gestohlen. Aktuell betrifft dies vor allem die Region Schleswig-Holstein, wo die Friedhofsverwaltungen alarmiert sind.
Unbemerkt von der Öffentlichkeit werden Jahr für Jahr schätzungsweise 300 bis 500 Pflanzen, darunter Fuchsien und Knollenbegonien, vom Kieler Südfriedhof entwendet. Die Verwaltung denkt nun ernsthaft darüber nach, GPS-Tracker einzusetzen, um diesen diebereigenen Groll Einhalt zu gebieten. Auch in anderen Städten des Bundeslandes, wie Wedel oder Lübeck, sind Diebstähle keine Seltenheit. Hier werden jährlich bis zu 25 Gräber von Pflanzenklau betroffen.

Steigendes Delikt

Aber nicht nur in Schleswig-Holstein machen die Menschen diese Erfahrung. Über 13 Diebstahlsdelikte an Friedhöfen wurden 2022 im Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie in den umliegenden Kreisen dokumentiert. Beliebtes Diebesgut sind oft Metallfiguren aus Kupfer oder Bronze, die mehr als nur einen traurigen Beigeschmack mitbringen. Ein Gespräch mit Klaus Schoch verrät, dass er am Grab seiner Eltern bereits mehrmals bestohlen wurde – Pflanzen und sogar Metallvögel wurden gestohlen. Manche Leute finden ihre wertvollen Gestecke oft auf anderen Gräbern wieder, was die Pietätlosigkeit nur noch verstärkt.

Pflanzenklau geschieht häufig rund um Feiertage oder Saisonwechsel, wie es die Gärtnerei von Karin Jachmann-Reuter bestätigt. Dort häufen sich die Anrufe besorgter Kunden, denen Pflanzen fehlen, die erst kürzlich eingepflanzt wurden. Diese Welle an Diebstählen kommt nicht zufällig – für 2023 wird eine steigende Tendenz bei den Friedhofsdiebstählen erwartet. In Dörzbach, einem kleinen Ort im Hohenlohekreis, sind solche Vorfälle ebenfalls an der Tagesordnung, besonders zu besonderen Anlässen.

Präventive Maßnahmen setzen

Die Beratungen zu möglichen Gegenmaßnahmen werden lauter, besonders im Hinblick auf die Videoüberwachung. Seit über zehn Jahren wird ein solches System in Ittlingen (Kreis Heilbronn) eingesetzt, und es hat offenbar Wirkung gezeigt: Dort wurden seither keine Diebstähle mehr gemeldet. Dennoch sind die Überwachungsbilder nur teilweise wirksam, da etwa 80 Prozent der Grabstellen nicht sichtbar sind.

Die Verbände der Friedhofsverwalter warnen jüngst davor, hochpreisige Wertgegenstände an Grabstätten zu platzieren und raten bei verdächtigem Verhalten zur Kontaktaufnahme mit der Polizei. Es ist unerträglich, dass Trauerräume zu Zielen für Diebe werden, die sich an der Trauer anderer bereichern möchten. Diese Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, das Bewusstsein über die Pietät aufrechtzuerhalten und gemeinsam gegen diese Ungeheuerlichkeiten zu kämpfen. Ein Blick auf die Berichte des NDR, von SWR sowie des Verbraucherschutzforums verdeutlicht die bedrückende Realität dieser Situation.

Links zu den Berichten: NDR berichtet, SWR berichtet und Verbraucherschutzforum berichtet.