Bosau plant Vollzeitstelle für Trinkwasser-Sicherheit: Wer kümmert sich?

Bosau plant Vollzeitstelle für Trinkwasser-Sicherheit: Wer kümmert sich?
In Bosau steht die Trinkwasserversorgung auf der Agenda der Kommunalpolitik. Die Verantwortlichen haben sich mit dem Thema der regelmäßigen Spülung der gemeindeeigenen Trinkwasserentnahmestellen beschäftigt. Laut ln-online.de erläuterte Bürgermeister Jens Arendt (CDU) in einer Sitzung, dass die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist, jede der insgesamt 530 Wasserentnahmestellen alle 72 Stunden für mindestens drei Minuten zu spülen. Damit soll die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger gewahrt werden, indem Keimen und Bakterien, darunter auch gefährliche Legionellen, der Kampf angesagt wird.
Die Herausforderung ist jedoch nicht zu unterschätzen. Der Aufwand für die Spülung sowie die notwendige Dokumentation beträgt zwischen 40 und 50 Stunden pro Woche. Derzeit übernimmt ein Gemeindearbeiter diese lästige Aufgabe. Ein hypothetischer Kontrolleur bräuchte sogar 567 Stunden monatlich, um alle Zapfstellen zu betreuen. CDU-Fraktionsvorsitzender Jan Rohe erklärte, dass dieser Aufwand aber effizienter gestaltet werden könnte.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und praktische Lösungen
Doch was besagt eigentlich die Trinkwasserverordnung? Wie aus checknatura.de zu entnehmen ist, gelten dort strenge Vorgaben, die die Beschaffenheit und Aufbereitung des Trinkwassers sicherstellen sollen. Hierbei spielt die regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität eine zentrale Rolle. Das bundesweit geltende Infektionsschutzgesetz fordert eine regelmäßige Überwachung von Wassergewinnungs- und Versorgungsanlagen. Gesundheitsämter sind dafür zuständig und tragen dafür die Verantwortung.
In Bosau sieht die Realität jedoch etwas anders aus. Während ähnliche Gemeinden wie Eutin Hausmeister mit diesen Aufgaben betrauen, gibt es in Bosau derzeit keine solchen Regelungen. Bürgermeister Arendt brachte den Vorschlag auf, eine Planstelle für einen weiteren Gemeindearbeiter zu schaffen, um die notwendige Spülung und Kontrolle besser zu organisieren. Dabei stellte er klar, dass eine Übertragung der Verantwortung an die Nutzer der Gebäude rechtlich heikel wäre, da die Gemeinde letztlich für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich ist.
Finanzielle Überlegungen und technische Lösungen
Ein weiterer Punkt, der in der Diskussion angesprochen wurde, sind die finanziellen Aspekte. Die Kosten für eine Übertragung an Reinigungskräfte sowie mögliche technische Lösungen zur Optimierung der Prozesse sollen ebenfalls geprüft werden. Bürgervertreter Volker Gudewer (SPD) fragte, ob die Nutzer nicht selbst zur Verantwortung gezogen werden könnten, stieß dabei aber auf rechtliche Schwierigkeiten, die im Vordergrund stehen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Gemeinde Bosau vor der Herausforderung steht, die Trinkwasserverordnung nicht nur ernst zu nehmen, sondern auch praktikabel umzusetzen. Angesichts der Gesundheitsvorsorge und der technischen Vorschriften, die in der Trinkwasserverordnung verlauten, ist ein gutes Händchen gefragt, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. In Zukunft wird es daher spannend sein zu beobachten, wie die Gemeinde die anstehenden Entscheidungen trifft.
So wird klar: Trinkwasser ist nicht nur lebensnotwendig, sondern auch eine gemeinschaftliche Verantwortung, die nicht unterschätzt werden darf. Die Sitzung hat deutlich gemacht, dass hier noch einiges an Planung und Entscheidungsfindung notwendig ist, um die Trinkwasserversorgung in Bosau nachhaltig zu sichern.