Bordesholm im Aufruhr: Streit um See-Rettung entfacht politischen Skandal!
Bordesholm plant die Sanierung eines belasteten Sees mit Pufferzonen, während Streitigkeiten zwischen Gemeinde und Verein bestehen.

Bordesholm im Aufruhr: Streit um See-Rettung entfacht politischen Skandal!
In Bordesholm brodelt es gewaltig, und das nicht wegen des Wetters. Landschaftlich hübsch gelegen, kämpft die Gemeinde seit Jahren gegen die sich verschlechternde Wasserqualität ihres Sees, der stark mit Nährstoffen belastet ist. Die Diskussionen um eine mögliche Sanierung kommen nun richtig in Wallung, nachdem jüngst ein politisches Beben ausgelöst wurde. [kn-online] berichtet, dass die Gemeindevertretung im September 2023 einstimmig beschloss, zwei integrierte Pufferzonen entlang des Kalbachs in Schmalstede und Hoffeld anzulegen, um die Phosphatbelastung im Gewässer zu reduzieren. Mit einem Budget von 64.000 Euro, wovon 90 Prozent vom Land übernommen werden, soll dieses Projekt in Kooperation mit Dr. Kirsten Rücker von der Christian-Albrechts-Universität realisiert werden.
Doch nicht alle sind mit diesen Plänen glücklich. Der ehrenamtliche Verein „Unser Bordesholm See“ zeigt sich kritisch gegenüber dem Beschluss. Günter Stühmer, der Vorsitzende des Vereins, erhebt den Vorwurf, die Gemeinde habe mit falschen Informationen gearbeitet. Dazu kam es zu einer Panne: Eine versehentlich versendete E-Mail von Carola Ketelhodt, der 2. Stellvertretenden Bürgermeisterin, sorgte für Empörung, da sie die Vorschläge des Vereins in einem negativen Licht darstellte. Ketelhodt entschuldigte sich zwar, betonte jedoch, dass die Anliegen ernst genommen werden sollten. Bürgermeister Ronald Büssow verteidigte die Aussage und wies die Vorwürfe zurück.
Kritik an der Informationspolitik
Die Mitglieder des Vereins sind alles andere als begeistert und haben den Vorwurf der Falschinformation sogar zur Prüfung an die Kommunalaufsicht des Kreises Rendsburg-Eckernförde weitergegeben. „Uns muss endlich die Wahrheit vermittelt werden, und wir müssen auf transparente Informationen bestehen“, fordert Stühmer. Ein weiterer Punkt der Kritik betrifft die Projektkosten: Laut dem Seeverein seien Ausgaben für einen Wasseringenieur in den 64.000 Euro nicht enthalten. Das könnte die finanzielle Belastung der Gemeinde weiter erhöhen.
Der Streit wird umso gefärbter durch die Kommunalwahlkämpfe, die 2023 bereits begonnen haben. Der SPD-Flyer setzt sich kritisch mit den umstrittenen „Besserwissern mit flotten Patentrezepten“ auseinander, was in der Bürgerinitiative für Stirnrunzeln sorgte. Die Vereinsmitglieder betonen, dass sie auf umweltschädliche Lösungen aufmerksam gemacht haben und fordern mehr Engagement von der Gemeinde, um den See für die zukünftigen Generationen zu retten.
Die Herausforderungen der Gewässerqualität
Doch was genau steckt hinter der Problematik? Die Überdüngung mit Phosphor ist ein ernsthaftes Problem für viele Gewässer in Deutschland. [umweltbundesamt] weist darauf hin, dass viele Gewässer nach wie vor nicht in gutem Zustand sind, da übermäßiges Algenwachstum und Sauerstoffmangel aquatische Lebensformen gefährden. Fast 60 Prozent der Messstellen weisen überhöhte Phosphorgehalte auf, und es wird darauf hingewiesen, dass zur Vermeidung weiterer Schäden die Belastung gesenkt werden muss.
Diese Mahnungen könnten nicht rechtzeitig kommen, denn unter Experten besteht die Befürchtung, dass der Bordesholmer See ohne dringende Maßnahmen innerhalb der nächsten acht bis zehn Jahre verkommen könnte. Die Gemeinde steht nun vor der Herausforderung, die verschiedenen Meinungen und die Realität der Gewässerqualität unter einen Hut zu bringen, um langfristige Lösungen zu finden. Der Seeverein plant, einen Wasseringenieur und weitere Fachleute einzuschalten, um den richtigen Weg zu finden. Zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in Bordesholm nicht nur um einen See geht, sondern auch um die Verantwortung, die der Gemeinde gegenüber ihrer Umwelt und den Bürgerinnen und Bürgern obliegt. Die nächsten Schritte der Gemeinde sind entscheidend, und alle Beteiligten sind gefordert, ihren Teil dazu beizutragen, dass die Gewässerqualität sich verbessert und der Bordesholmer See ein schöner Ort bleibt.