Blitzer in Schleswig-Holstein: Motorradschneller als gedacht?

Schleswig-Flensburg: Seltene Geschwindigkeitskontrollen bei Motorrädern. Analyse der Verkehrssicherheit 2024 und aktuelle Entwicklungen.

Schleswig-Flensburg: Seltene Geschwindigkeitskontrollen bei Motorrädern. Analyse der Verkehrssicherheit 2024 und aktuelle Entwicklungen.
Schleswig-Flensburg: Seltene Geschwindigkeitskontrollen bei Motorrädern. Analyse der Verkehrssicherheit 2024 und aktuelle Entwicklungen.

Blitzer in Schleswig-Holstein: Motorradschneller als gedacht?

Die Sicherheit im Verkehr ist ein heißes Eisen, und insbesondere Motorradfahrer stehen dabei oft im Fokus. In Schleswig-Holstein wurde nun ein bemerkenswerter Trend aufgedeckt: Motorradfahrer werden kaum geblitzt, weil ihnen das Frontkennzeichen fehlt. Dies erschwert die Geschwindigkeitsüberwachung erheblich, wie der NDR berichtet. Bis heute wurden in diesem Jahr nur 152 Geschwindigkeitsverstöße bei Krafträdern registriert, was weniger als 0,1 Prozent ausmacht – eine drastische Abnahme seit den 1.217 Krafträdern, die 2023 geblitzt wurden.

Schwerpunkt auf Geschwindigkeit

Die Zahl der Blitzerbescheide in Schleswig-Holstein spricht eine eigene Sprache: Durch diese Maßnahmen konnten die Kommunen und Kreise im Jahr 2024 über 40 Millionen Euro einnehmen. Dennoch bleibt die Identifikation von Motorradfahrern eine große Herausforderung. Die Polizei setzt zu diesem Zweck Anhalteposten und zusätzliche Kameras ein, doch bei 1.754.018 zugelassenen Autos und 166.543 Motorrädern ist der personelle Aufwand nicht zu unterschätzen. Der ADAC hebt zudem hervor, dass verspiegelte Visiere und andere Ausstattungselemente die Überwachung weiter erschweren.

Auf der Suche nach Verbesserungen

In einem aktuellen Verkehrssicherheitsbericht, präsentiert von Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und dem Leitenden Polizeidirektor Ralph Garschke, wird die Zielsetzung klar: Die Reduzierung von Verkehrsunfällen, Schwerverletzten und Verkehrstoten steht ganz oben auf der Agenda. Im Jahr 2024 gab es in Schleswig-Holstein 86 Verkehrstote, vier weniger als im Vorjahr. Doch trotz dieser positiven Tendenz gab es insgesamt einen Anstieg der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle auf 89.906 – ein Anstieg von 1,5 Prozent.

Radfahrer im Fokus

Ein besorgniserregender Punkt sind die Radfahrer. Hier wurde ein Rückgang von Unfällen festgestellt, dennoch sind diese nach wie vor eine besonders gefährdete Gruppe. Bei 3.610 Unfallereignissen mit Radfahrern verunglückten 3.339 Personen, darunter 382 schwer. Besonders die Altersgruppen der Kinder und Senioren bis 70 Jahren sind gefährdet. Fast 90 Prozent der Radunfälle ereignen sich innerorts, was die Notwendigkeit verstärkter Aufmerksamkeit unterstreicht.

Ein Blick auf andere Daten zeigt, dass 2024 auch 1.636 Verkehrsunfälle mit Pedelecs registriert wurden, was 31,8 Prozent der Fahrradunfälle entspricht. Hier ereigneten sich jedoch 6 tödliche Unfälle, ein Alarmzeichen für Präventionsmaßnahmen. Die Politiker fordern daher mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr und empfehlen auch praktische Übungen für Pedelec-Fahrer.

Die Notwendigkeit zum Handeln ist klar, und laut der Statistischen Ämter des Bundes ist umfassende Datenbasis von enormer Bedeutung für effektive Maßnahmen in der Verkehrssicherheit. Auf Grundlage dieser Statistiken kann die öffentliche Verkehrspolitik nicht nur auf Unfälle reagieren, sondern aktiv zur Verbesserung der Verkehrssituation beitragen.

Es ist klar: Die Verantwortung liegt bei jedem von uns, sowohl Motoristen als auch Radfahrern. Denn nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Straßen in Schleswig-Holstein sicherer werden.