Vandalismus in Bad Bramstedt: Regenbogenflaggen erneut zerstört!

Vandalismus in Bad Bramstedt: Regenbogenflaggen erneut zerstört!
In Bad Bramstedt ist die Stimmung angespannt, nachdem in den letzten Wochen mehrfach Regenbogenflaggen, die zum Christopher Street Day (CSD) wehen, mutwillig abgerissen wurden. Diese Fahnen, die seit dem CSD am 9. Juni vor dem Schloss auf dem Bleeck wehen, wurden bereits zweimal von Unbekannten entfernt. Bürgermeister Felix Carl hat den Vandalismus bestätigt und berichtet, dass die Fahnen am Abend des CSD verschwand, jedoch in der Au wiedergefunden wurden. „Der Hass, der da draußen brodelt, darf nicht unser Leben bestimmen“, kommentierte Carl in einer Stadtverordnetenversammlung.
Güde Callsen, die Leiterin des Kulturvereins „Kleine Bühne“, setzt sich stark für Demokratie und Toleranz ein. So hat sie ein „Kreuz ohne Haken“ im Schloss aufgestellt, um ein Zeichen gegen die Intoleranz zu setzen. Bemerkenswert ist, dass bei der letzten Bundestagswahl die AfD in Bad Bramstedt 18,8 Prozent der Zweitstimmen erhielt, was über den Stimmen der SPD (17,3 Prozent) lag. Diese politischen Verhältnisse könnten eine Erklärung für den Vandalenakt liefern, der anscheinend von Rechtsradikalen ausgeht.
Widerstand gegen Intoleranz
Die erneute Abreißaktion fand erst diese Woche statt, als Anwohner vermummte Gestalten beobachteten, die die Fahnen erneut stahlen. Trotz dieser Angriffe hat Bürgermeister Carl angekündigt, die Fahnen ein drittes Mal aufzuhängen. „Intoleranten Vandalismus akzeptieren wir nicht“, so Carl. Aus diesem Grund werden die Flaggen nun für vier Wochen auf dem Bleeck wehen, und die Stadt hat Reserveflaggen bereitgestellt, die mittlerweile wieder ihre wahre Farbenpracht entfalten.
Ein Sicherheitsgedanken zieht sich nicht nur durch Bad Bramstedt. Auch in nahegelegenen Städten wie Schwerin wird der CSD in diesem Jahr stark beobachtet. Dort wurden erhöhte Sicherheitsvorkehrungen ergriffen, nachdem im Vorjahr eine rechtsextreme Gegendemonstration stattfand. Sebastian Witt, ein Mitglied des Organisationsteams in Schwerin, hebt hervor, dass die Sicherheit der Veranstaltung oberste Priorität hat. Ähnliche Vorfälle in Wismar, wo rechtsextreme Störungen stattfanden, beeinflussen die Vorbereitungen in Schwerin. Diese Angriffe und der damit verbundene Druck bringen die Organisatoren vielerorts ins Schwitzen.
Emotionen rund um den CSD
Die Ereignisse um die Regenbogenflaggen sind nicht nur lokal von Bedeutung. In Berlin etwa wehen zur Feier des Christopher Street Day Regenbogenflaggen an verschiedenen Gerichtsgebäuden, was als Zeichen für Vielfalt und Toleranz verstanden wird. Der Erlass der Berliner Innensenatorin, der das Hissen der Regenbogenflagge an öffentlichen Gebäuden erlaubt, zeigt, dass trotz der Herausforderungen auch positive Schritte in Richtung Akzeptanz gemacht werden.
In Bad Bramstedt wie auch in anderen Städten wird der CSD weiterhin feierlich begangen. „Es geht darum, ein Zeichen zu setzen“, sagt Herr Carl, „und unsere Flaggen sollen das auch ausdrücken“. Angesichts der jüngsten Vorfälle ist es umso wichtiger, dass die Bürgerinnen und Bürger zusammenstehen und für ihre Werte eintreten. Wenn Intoleranz den Kopf hebt, ist es an der Zeit, laut zu werden und gemeinsam für ein tolerantes Miteinander einzutreten.
Quellen: kn-online, taz, Tagesspiegel.