Steuerbescheide in SH: Wo eine Wartezeit von 63 Tagen droht!

Steuerbescheide in SH: Wo eine Wartezeit von 63 Tagen droht!
Wie lange müssen Arbeitnehmer und Selbstständige in Schleswig-Holstein auf ihren Steuerbescheid warten? Diese Frage beschäftigt viele Bürger, insbesondere jetzt, wo die Frist zur Abgabe der Steuererklärung am 31. Juli 2025 endet. Denn nach den neuesten Auswertungen von über einer Million anonymisierten Steuererklärungen erwartet die Steuerpflichtigen eine durchschnittliche Wartezeit von 53,4 Tagen, wie NDR berichtet. Im Vergleich zum Vorjahr belegt Schleswig-Holstein damit Platz 11 von insgesamt 16 Bundesländern. Ein Rückgang, denn noch 2023 lag der Durchschnitt bei 57,2 Tagen.
Interessant ist, dass Schleswig-Holstein aufgrund einer geringeren Arbeitsbelastung durch die Grundsteuererklärungen eine Verbesserung der Bearbeitungszeiten verzeichnen kann. Die Daten zeigen auch, dass das Finanzamt Kiel mit einer Wartezeit von nur 39,2 Tagen das schnellste unter den ebenso zahlreichen Ämtern des Bundeslandes ist. Im Gegensatz dazu wartet man am Finanzamt Bad Segeberg mit 63,6 Tagen am längsten.
Fristen und Abgabemöglichkeiten
Für alle, die ihre Steuererklärung abgeben müssen, gibt es noch wichtige Informationen. Grundsätzlich müssen Selbstständige und Gewerbetreibende eine Steuererklärung abgeben, während Arbeitnehmer oft davon befreit sind, es sei denn, es gibt besondere Umstände. Für die Einkommensteuererklärung des Jahres 2023 müssen die Verpflichteten ihre Unterlagen jedoch bis zum 2. September 2024 einreichen, wenn sie keine steuerliche Beratung in Anspruch nehmen. Besonders wichtig ist es, die nötigen Informationen, wie Lohnsteuerbescheinigungen, rechtzeitig zur Verfügung zu haben, denn diese müssen bereits bis Ende Februar 2024 übermittelt werden, bevor die Bearbeitung der Steuererklärungen beginnt, wie schleswig-holstein.de ergänzt.
Eine gute Nachricht gibt es für alle, die eine freiwillige Steuererklärung abgeben möchten: Diese kann bis zu vier Jahre rückwirkend eingereicht werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte seine Erklärung elektronisch über das ELSTER-Portal abgeben. Das beschleunigt in der Regel die Bearbeitung, denn automatisierte Fälle können in weniger als zwei Wochen bearbeitet werden. Bei papierbasierten Erklärungen kann die Wartezeit durch die nötige Digitalisierung deutlich länger sein, wie die Auswertungen zeigen.
Was passiert bei Verzögerungen?
Häufige Fragen dreht es sich auch um die Bearbeitungsdauer: Diese kann zwischen zwei Wochen und vier Monaten schwanken, wobei 95 % der Steuererklärungen innerhalb dieses Zeitraums bearbeitet werden. Zu beachten ist, dass komplizierte Fälle oder unterbesetzte Finanzämter die Bearbeitungszeiten verlängern können. Falls nach sechs Monaten keine Rückmeldung erfolgt, kann ein Untätigkeitseinspruch eingelegt werden, um Druck auf die Finanzbehörde auszuüben. Aber auch hier gibt es keine festgelegte maximale Bearbeitungsdauer.
Unabhängig von den Bearbeitungszeiten ist es schlau, Rückfragen schnell zu beantworten und Belege umgehend einzureichen. So kann man die Chancen auf eine zügige Bearbeitung der eigenen Steuererklärung deutlich erhöhen. Die Steuerrückerstattung erfolgt im Regelfall zeitgleich mit dem Steuerbescheid, was die Vorfreude auf die Rückzahlung etwas erleichtert.
Insgesamt bleibt es wichtig, gut organisiert und informiert zu bleiben. Denn bei der Abgabe der Steuererklärungen macht ein gutes Händchen den Unterschied zwischen einer zügigen Bearbeitung und langem Warten auf einen Bescheid. Und denken Sie daran: Wer die Frist versäumt, muss mit Verspätungszuschlägen rechnen, sodass der rechtzeitige Versand das A und O ist. Ein kleiner Extra-Tipp: Denken Sie daran, einen Antrag auf Fristverlängerung zu stellen, wenn unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheit oder fehlende Unterlagen dazwischenkommen.
Die Bearbeitungszeiten könnten sich zwar etwas verbessert haben, doch die Warteschlange bleibt für viele ein Thema. Umso mehr gilt: rechtzeitig einreichen und organisiert bleiben!