Stormarn gibt Klimaziele auf: Teure Träume zerplatzen!

Stormarn gibt Klimaziele auf: Teure Träume zerplatzen!
Im Kreis Stormarn gibt es derzeit eine große Wende in der Klimaschutzpolitik. Wie ln-online berichtet, hat der Kreis offiziell seine Klimaziele, vor allem das ehrgeizige Vorhaben der Klimaneutralität bis 2040 für eigene Gebäude, vorerst auf Eis gelegt. Diese Entscheidung wird maßgeblich von der angespannten Haushaltslage und den hohen Sanierungskosten beeinflusst.
In einer Sitzung des Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschusses wurde ein Antrag von CDU, SPD und FDP zur Abkehr von den Klimazielen mit großer Mehrheit angenommen. Wolfgang Gerstand, der Vorsitzende des Ausschusses, stellte klar, dass der Umbau der Gebäude angesichts der aktuellen, unerfreulichen finanziellen Lage einfach zu kostenintensiv sei. Der Kreis kämpft mit einer Haushaltslücke von 28 Millionen Euro für das laufende Jahr, wobei keine Aussicht auf Besserung besteht.
Der lange Weg zum Klimaschutz
Der Kreis Stormarn hat sich jedoch schon seit 1995 dem Klimaschutz und der nachhaltigen Entwicklung verschrieben. Ziel ist es, eine Balance zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zu schaffen. Seit der Beschluss des Klimaschutz-Programmes im Jahr 1996 hat der Kreis ständig an seinen Maßnahmen gearbeitet und seine Strategie in den Jahren 2002, 2009, 2017 und 2023 fortgeschrieben, wie auf der Webseite des Kreises kreis-stormarn.de nachzulesen ist.
Mit der neuen Entscheidung werden laufende Maßnahmen wie der Anschluss an Fernwärmesysteme und die Sanierung schadhafter Gebäude dennoch fortgeführt. Zudem sind bereits Projekte auf den Weg gebracht, die nicht in Frage gestellt werden und weiterhin Unterstützung erhalten.
Die Rolle der Kommunen im Klimaschutz
Im kommunalen Klimaschutz sind die Städte und Gemeinden unverzichtbar. Dies wird auch vom Umweltbundesamt hervorgehoben. Sie stehen in direktem Kontakt zu Bürgern und Unternehmen und können die lokale Infrastruktur entscheidend beeinflussen. Teilweise sind jedoch die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht optimal, was die Umsetzung ambitionierter Klimaziele erschwert.
Um die Treibhausgasneutralität zu erreichen, müssten weitreichende Transformationen in verschiedenen Bereichen stattfinden. Hierzu zählen die umfassende Sanierung des Gebäudebestands und die Umstellung des Verkehrssektors auf umweltfreundliche Mobilität, ergänzt durch eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien. Überraschenderweise müssen auch kommunale Interessen wie Wirtschaft und Wohnraum in Einklang gebracht werden, um erfolgreiche Maßnahmen entwickeln zu können.
Während der Kreis Stormarn nun einen Schritt zurück macht, bleibt die Grundidee des Klimaschutzes bestehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die finanziellen Rahmenbedingungen entwickeln und welche Wirkung dies auf die zukünftige Klimapolitik haben wird. Fest steht: Kleinere Veränderungen im Alltag können große Auswirkungen auf die Umwelt haben, und der Kreis sorgt weiterhin dafür, dass die Bürger über aktuelle Maßnahmen informiert sind und an Aktionen teilnehmen können.