Trittau ehrt Arno Surminski: Ein Baum für den geflüchteten Erzähler

Trittau ehrt Arno Surminski: Ein Baum für den geflüchteten Erzähler
In Trittau wird eine ganz besondere Ehrung zelebriert: Der fast 91-jährige Ostpreußen-Schriftsteller Arno Surminski, dessen literarisches Werk viel über das Schicksal der Vertriebenen erzählt, steht im Mittelpunkt des Geschehens. Anlässlich seines 90. Geburtstags wurde ihm auf dem Schützenplatz ein Kanadischer Rotahorn gepflanzt, der seine Verbundenheit zu Bäumen und seine Jahre im fernen Kanada symbolisiert. Zudem ziert nun ein Gedenkstein den Platz, um an seine Lebensgeschichte und sein kreatives Schaffen zu erinnern, wie ln-online.de berichtet.
Surminski blickt auf eine bewegte Lebensgeschichte zurück, die im Jahre 1934 in Jäglack, Ostpreußen, begann. Nach der Deportation seiner Eltern im Jahr 1945 floh er alleine und fand sich schließlich in Trittau bei einer Flüchtlingsfamilie wieder. Diese frühen Erlebnisse prägten nicht nur seinen Werdegang, sondern auch seine schriftstellerische Arbeit. Von der Landwirtschaft bis zu einem Rechtsanwaltsbüro – sein Leben war von Veränderung und Anpassung geprägt. Nach einem dreijährigen Aufenthalt als Holzfäller in Kanada zog es ihn 1962 nach Hamburg, wo er sich dem Schreiben widmete und schließlich auch als Wirtschaftsjournalist arbeitete, wie Wikipedia ausführlich beschreibt.
Sein literarisches Vermächtnis
Arno Surminski hat fast 40 Romane und Erzählungen verfasst, die oft die Themen seiner ostpreußischen Herkunft und das Schicksal der Vertriebenen einfangen. Werke wie „Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland?“ und „Kudenow oder An fremden Wassern weinen“, die beide verfilmt wurden, erzählen von einer Lebensrealität, die nach dem Zweiten Weltkrieg über 12,5 Millionen Deutsche zur Flucht aus ihrer Heimat zwang und das Thema Vertreibung lange verschämt ins Gespräch brachte, wie auch Deutschlandfunk Kultur erläutert. Surminski selbst lebt in Hamburg-Barmbek und ist ein aktives Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.
Seine kommenden Werke, darunter das Buch „Uns geht die Sonne nicht unter“, erscheinen im Herbst und thematisieren seine Erfahrungen in Kanada, den USA sowie in Schleswig-Holstein und Ostpreußen. Auf diese Weise möchte er ein Zeichen der Versöhnung und der Völkerverständigung setzen. Mit einem scharfen Blick für die Herausforderungen und Chancen, die das Leben bietet, bleibt Surminski ein bedeutender Vertreter der deutschen Literatur, dessen Stimme die Geschichten vieler Vertriebener weiterträgt.
Bürgermeister Oliver Mesch hat in seiner Ansprache betont, dass Trittau eine von mehreren Heimaten für Surminski sei, was die enge Verbundenheit zu der Gemeinde unterstreicht. Der Kanadische Rotahorn steht nicht nur für die Liebe des Autors zu Bäumen, sondern spiegelt auch seine bewegte Lebensgeschichte wider. So wird der Baum mit der Zeit gewiss ein weiteres Symbol der Hoffnung und des Gedenkens an die Flüchtlinge und deren Erlebnisse in der deutschen Nachkriegsgeschichte.